Motte Aldeberg (Aldeborg)
Ob die Großmotte Aldeberg tatsächlich auf das 11.Jh. zurück geht, ist umstritten und bislang nicht nachweisbar. Keramikfunde deuten auf die Mitte des 12.Jh. als Entstehungsdatum. Urkundlich erwähnt wird die Burg erst 1312. Ein Brandhorizont im Boden gibt Aufschluß über das Ende der Turmhügelburg, das in der zweiten Hälfte des 15.Jh. kam. Es ist aber nicht auszuschließen, dass ihre Nutzung schon deutlich früher endete - die jüngsten Keramikfunde stammen aus der Mitte des 14.Jh.
Als Bewohner im Jahr 1223 wird ein Ritter
Arnoldus miles de Orsbeke angeführt (Orsbeke = Arsbeck), dem der weitgehende Ausbau der Anlage zugeschrieben wird. Die von Orsbeke unterstanden aber der Herrschaft Helpenstein - in deren Besitz sich wohl die Motte Aldeberg befand. Über mehr als 200 Jahre wurde die Motte immer wieder als Lehen vergeben, wobei es später wohl weniger um die Nutzung des Turmhügels ging als vielmehr um den Wirtschaftsbetrieb und ein Gestüt für Wildpferde.
Die Motte Aldeberg gehört zu den größten Motten der Niederrheinlandschaft. Der Hügel besitzt an seiner Basis einen Durchmesser von 60m und verjüngt sich zu seinem Plateau in 12-15m Höhe auf immerhin noch 20m Durchmesser. Die Vorburg besitzt einen trapezförmigen Grundriss mit einer Innenfläche von 60x50 Metern. Geschützt ist die Anlage durch mehrfache Trockengräben und Wälle.
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Burg Altendorf
Die ehemalige Wasserburg wurde vermutlich im ausgehenden 12.Jh. im romanischen Stil erbaut. Umbauten erfolgten im 14.Jahrhundert und ab dem Jahr 1533. Der Verfall setzte ab 1760 ein, im 19.Jh wurde die Ruine als Steinbruch verwendet. Erhaltungsmaßnahmen setzten seit dem Jahr 1900 ein.
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Burg Are
Höhenburg,zwischen 1095 und 1105 erbaut. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Burg u.a. um eine Wehrmauer erweitert. Nach 9 monatiger Belagerung wurde die beschädigte Burg 1690 durch französische Truppen erobert. 1714 durch Sprengung zerstört.
1997 wurde die Burgruine unter Denkmalschutz gestellt und mit der Sanierung begonnen.
→ WikipediaBurg Blankenberg
Blankenberg ist mehr als nur die Ruine einer Burg. Von der eigentlichen Kernburg ist nicht viel mehr geblieben als einige Mauern und zwei Rundtürme. Dabei hat das Mittelalter hier weit umfangreichere Spuren hinterlassen. Blankenberg ist vielmehr eine Befestigungsanlage gewesen, die aus Kernburg, Vorburg, Altstadt und Neustadt bestand. Die Vorburg ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Über das Ende der Altstadt ist nichts bekannt, vermutlich wurde sie im 17.Jh. aufgegeben. Von ihr existiert nicht mehr als ein Teilstück der früheren Stadtmauer. Dafür haben sich aber die Befestigungen der Neustadt erhalten.
Die dort herrschenden Grafen von Sayn hatten mit dem Ort wohl einst Großes vor. Die Siedlung Blankenburg wurde bereits 1171 urkundlich erwähnt, 10 Jahre später folgte die erstmalige Erwähnung einer Burg.
Militärisch-strategisch gesehen war die Lage günstig - aber hemmend, wenn es um Siedlungswachstum geht. Zudem setzte sich das benachbarte Siegburg ab dem Spätmittelalter durch und nach dem Ableben des Förderers
Graf Heinrich III. von Sayn erlosch das Interesse an einer weiteren Entwicklung des Standortes. In der Mitte des 15.Jh. erfuhr die Burganlage noch mal einen Umbau, vor allem wurde ein runder Geschützturm ergänzt, der heute als Aussichtsturm dient.
Wie die meisten anderen Burgen wurde auch Blankenberg im 30jährigen Krieg beschädigt und 1669 von schwedischen Truppen vor ihrem Abzug schließlich geschleift. Danach wurde die Ruine als Steinbruch genutzt.
Burg Blankenberg bei Steinwarz.de
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Burg (Schloss) Broich
Im Jahr 883 eroberten Wikinger das benachbarte Duisburg, bezogen dort ein festes Lager und unternahmen Raubzüge am Niederrhein und im Ruhrgebiet. Zu dieser Zeit entstand in Broich (später Mülheim) auf Veranlassung des ostfränkischen Herzogs Heinrich ein Sperrfort - gelegen an einer Stelle, wo der Hellweg entlang einer Furt die Ruhr kreuzte.
Diese spätkarolingische Burg mit ovalem Grundriss war nicht nur ein rein militärischer Zweckbau zur Unterbringung von Truppen, sondern er bot einer Pfalz ähnlich der reisenden Obrigkeit eine komfortable Unterkunft. Nach ihrem letzten Feldzug durch das Rheinland im Jahr 892 zogen sich die Wikinger wieder zurück, die Burg verlor ihren angedachten Zweck und begann zu verfallen. Möglicherweise fiel sie auch einem Brand zum Opfer.
Um das Jahr 1100 begann unter staufischer Regentschaft eine Instandsetzung, ein Raum des Haupthauses wurde zu einem eckigen Bergfried ausgebaut. Die Burg wurde nun dauerhaft bewohnt und war Sitz der Edelherren
de Brouche. 100 Jahre später wurde dieser eckige Turm in Teilen abgebrochen und zu einem Rundturm umgebaut. Den Turm umgab man mit einer nun kreisförmigen Wehrmauer, die im Norden einen Bereich der karolingischen Mauer abtrennte und damit einen Zwinger schuf.
Während der folgenden zwei Jahrhunderte wandelte sich die Burg zu einem Wohn- und Wirtschaftsort mit verstärkter Fortifikation. Die Herren von Broich wurden zu einem mächtigen Adelsgeschlecht an der unteren Ruhr, ihre Burg überstand 1240 eine Belagerung durch den Kölner Erzbischof.
Nach dem Aussterben der direkten Adelslinie von Broich wechselte die Burg mehrmals den Besitzer. Durch Einheirat gelangte Burg Broich in den Besitz der Grafen von Limburg. 1443 geriet die Burg in die Wirren der
Soester Fehde und wurde durch den Kölner Erzbischof
Dietrich von Moers nach mehr als zweiwöchiger Belagerung in stark zerschossenem Zustand erobert.
Es folgte eine Wiederbefestigung. Der beschädigte Turm wurde bis auf Bodenhöhe abgetragen, die Ringmauer mit seinem Baumaterial auf der Nordseite verstärkt. Das zweite Burgtor im Nordwesten (am Zwinger gelegen) wurde durch einen Turm verstärkt und ein weiterer Turm (die "Schleifhacke") im Norden der neuen Vorburg ergänzt. Das bis dahin bestehende NW-Tor wurde im 16.Jh. wieder vermauert und ein neues Tor innerhalb des Hochschlosses angelegt.
Die Folgezeit zeigte vor allem ab 1644 eine zunehmende Wandlung zu einer Anlage mit Residenzcharakter. Insbesondere die Vorburg erfuhr eine stete Wandlung durch den Neubau von Gebäuden. Zwischenzeitlich erlosch das Interesse an der Anlage, was sich erst im ausgehenden 18.Jh. auf Grund der Erweiterungen durch
Gräfin von Leiningen-Dagsburg änderte und schließlich im Bau des Niederschlosses gipfelte. Die Neuzeit brachte sowohl Substanzverlust durch Straßenbau und Veränderung durch Privatbesitz, aber auch eine groß angelegte Sanierung zwischen 2010 und 2020. 2024 wurde die Kernburg für den Publikumsverkehr an Wochenenden frei gegeben.
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Broich – Burg, Schloß, Residenz - Baugeschichte
Übersicht der Baugeschichte Schloß Broich
Von der Karolingerburg zum Aushängeschild der Stadt
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Döhnsdorfer Burg
Die Döhnsdorfer Burg ist der Rest einer einstigen Turmhügelburg. Der 24m durchmessende und 5m hohe Hügel ist bedingt durch einen Hausneubau und eine Pferdekoppel nicht mehr zugänglich und nur aus der Entfernung zu erahnen. Ein äußerer Wall ist inzwischen nahezu eingeebnet. Die Burganlage war nicht dauerhaft bewohnt und wurde als Fliehburg genutzt.
Die früheste Datierung der Döhnsdorfer Burg reicht von der Rekolonialzeit des 10./11.Jh. bis zum 12.Jh. nach jüngeren Untersuchungen.
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Der alte Wallbusch lüftet sein Geheimnis
Burg Eltz
Die ältesten heute noch erhaltenen Teile der Burg Eltz sind der Bergfried Platt-Eltz, der untere Teil des Kempenicher Haus und die Reste einer westlich vorgelagerten Verteidigungsanlage. Die untersten 4 Etagen des 7-geschossigen Wohnturms Platt-Eltz gehen auf eine Bauzeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung zurück - diese stammt aus dem Jahr 1157. Das erste Kempenicher Haus wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Die Rodendorfer Häuser entstammen den Jahren 1490 bis 1540. Die aktuellen Kempenicher Häuser entstammen einer Bauphase von 1604 bis 1661.
Burg Eltz stellt eine Ganerbenburg dar, bei der verschiedene Familienzweige an einem gemeinsamen Ursprungsort verblieben und Folgegenarationen nicht an einem anderen Ort neu anfingen. Dies erklärt die in die Höhe gewachsenen Wohntürme der Familien, denen auf Grund der begrenzten Fläche nur das Wachstum in die Höhe übrig blieb.
Die Burg wurde in Kämpfen nie zerstört und befindet sich seit ihrer Gründung im Besitz der Familie Eltz. Eine Besichtigung ist möglich.
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Ganerbenburg bei Urbs Mediaevalis
Burg Eltz
Motte Alt-Gripekoven
Kleine Motte im Bruchwald von Gripekoven. Vermutliches Baudatum um 1200, nachgewiesen durch Keramikfunde und Urkunden. Auf dem Burghügel hat sich einst ein hölzernes Gebäude befunden. Die Motte ist mit etwas Mühe von der Straße aus zu erkennen, hinter ihr liegt ein weiterer Hügel - der Rest einer auf der Vorburg aufgeschütteten Rampe zur früheren Holzbrücke über den Burggraben.
Die heutige Situation stellt sich völlig anders dar als zur Entstehungszeit. Östlich der Kernburg gab es einen bis zu 5m tiefen und 50m breiten Wassergraben, der später verfüllt wurde. Sehr wahrscheinlich wurde dazu das Erdmaterial der Motte verwendet, was die heutige geringe Größe erklärt. Die Verfüllung wurde möglich, nachdem der speisende Alsbach im 15.Jh. verlegt wurde und die Fläche trocken fiel. Dort entstanden Hofgebäude, noch heute wird dieser Bereich landwirtschaftlich genutzt.
Alt-Grippekoven war 1225 im Besitz von
Goswin von Gripekoven. Die Familie siedelte gegen 1278 zur Burg Holtrup um. 1303/04 erwarb
Gerhard von Engelsdorf die Burg und übernahm damit die örtlichen Ritterrechte. Er ließ in unmittelbarrer Nähe
Neu-Gripekoven errichten. Nach der Verlegung des Herrensitzes dorthin wurde Alt-Gripekoven nur noch als Hofgut betrieben.
Die Motte liegt auf Privatgelände und darf nur mit Erlaubnis des Eigentümers betreten werden!
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Burg Gripekoven bei Maiss-Müller
Motte Havekost
Die Havekoster Burg gilt als eine der besterhaltenen Wehranlagen in Ostholstein. Leider ist davon vor Ort kaum etwas zu erkennen. Der kleine fast 5m hohe Burghügel verschwindet hinter üppig wachsendem Grün, zwei Zäune verhindern ein näherkommen.
Das vermutete Entstehungsdatum der Motte liegt im 12.Jh, verbürgt ist ihr Besitz für das 14.Jh. Eine 1980 erfolgte archäologische Untersuchung erbrachte Funde aus dem 14. und 15.Jh. die auf eine Belagerung schließen lassen. Ab dem 15.Jh. wurde die Burg dem Verfall überlassen und der Graben verfüllt. Erst im 20.Jh. wurde sie wieder entdeckt, unter Schutz gestellt, untersucht und in Teilen rekonstruiert.
Auf der Nordseite befand sich früher die von einem Wassergraben umgebene Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden. Lediglich auf der Satelliten-Radaraufnahme ist dies noch schwach zu erkennen.
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Burg Isenberg
Große, 240m lange Spornburg auf dem Kamm des Isenbergs mit einem der damals größten Bergfriede, erbaut zwischen den Jahren 1193 - 1199. Die Burg wurde in Folge der Ahndung der Tötung des Kölner Erzbischofs bereits 1225 wieder zerstört.
Bis dahin war die Burg auch ein Ort intensiver Eisenverhüttung. 1240 wurde etliche Stromkilometer abwärts auf der anderen Seite der Ruhr die
Neue Isenburg errichtet, die aber ihrerseits bereits nach wenigen Jahrzehnten wieder zerstört wurde.
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Kaiserpfalz Kaiserswerth
Geschichtsträchtige Ruine einer Zollfeste am Rhein. Anfang des 11.Jh. stand hier ein Vorgängerbau, der Schauplatz der Entführung von Heinrich IV. und dem damit verbundenen Staatsstreich war. Die heute sichtbaren Ruinen sind die Reste einer von Kaiser Friedrich Barbarossa in Auftrag gegebenen Festung, die Ende des 12.Jh. fertig gestellt wurde. Ihre wechselvolle Geschichte endete mit einer Sprengung am 9.8.1702 während des Spanischen Erbfolgestreits. Veranlasst hatte sie der in Düsseldorf residierende Kurfürst "Jan Wellem", nachdem der kölnische Kurfürst Joseph Clemens und die ihm gehörende Pfalz in der Schlacht um Kaiserswerth unterlegen war. Die Ruine kann zwischen Ostern und Oktober besichtigt werden.
3D-Rekonstruktion
Düsseldorf in 3D
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Burg Kerpen (Eifel)
Erbaut Mitte oder Ende des 12.Jh. Zerstörung während des 30jährigen Krieges und den Reunionskriegen im 17.Jh. Ende des 19.Jh. bauliche Ergänzungen.
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Reichsburg Kyffhausen
Entstehungszeit der Oberburg im 11.Jh., evtl. sogar schon davor. Erste Zerstörung 1118, danach Wiederaufbau. Im 15.Jh. bereits Ruine, diese wurde weiter zerstört durch den Bau des
Kyffhäuser-Denkmals im ausgehenden 19.Jh. Die Unterburg ist jüngeren Datums und wurde im 12.Jh. erbaut.
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Burg Laufenburg
Die Laufenburg war von Beginn ein Nebensitz des Geschlechts der Burggrafen "Mule von Alsdorf". Diese Limburger Lehnsherren benannten sich merkwürdigerweise nach ihrem Nebensitz "von Lovenberg". Urkundlich wurde die Burg im 12.Jh. erstmalig erwähnt.
In der äußerst verwickelten Geschichte der territorialen Entwicklung der Herzogtümer von Limburg und Jülich spielte die Laufenburg eine Rolle zur östlichen Grenzsicherung von Limburg gegen Jülich. Limburg stellte zu dieser Zeit die wichtigste Landesmacht. 1283 starb das limburgische Herzogshaus aus, es entwickelte sich der fünfjährige limburgische Erbfolgestreit zwischen Kurköln und dem Herzogtum Brabant. 1288 verlor Limburg seine Eigenständigkeit und wurde Brabant zugeschlagen. 1359 gelangte die Laufenburg an das Herzogtum Jülich und verlor spätestens damit ihre militärische Bedeutung.
1560 kam die Familie von Metternich-
Müllenark in den Besitz der Laufenburg. Im Rahmen des Französisch-Niederländischen Krieges verwüsteten Truppen von Ludwig XIV. kurz vor dem Frieden von Nimwegen 1678/79 die Laufenburg. Die Burg blieb noch im Besitz derer von Müllenark. Die letzte adelige Besitzerin ehelichte 1841 einen bürgerlichen Bankier. 40 Jahre später wurde sie an die Industriellenfamilie Hoesch veräußert, die mit Renovierungen begann. 1917 wechselte der Besitz an die Fabrikantenfamilie Prym aus Stolberg, der sie noch heute gehört.
Mitte September 1944 begann die Schlacht im Hürtgenwald, in dessen Verlauf die Laufenburg durch Brand und starken Panzerbeschuss schwerst beschädigt wurde. Über Restaurierungsarbeiten gibt es stark abweichende Angaben bezüglich ihrer Zeiten. 1950 begann demnach der Wiederaufbau. Ab 1960 erfolgten wieder Aufbauarbeiten und die Modernisierung / Restaurierung durch den Eigentümer. 1985 (bis 1990 ?) fand ein Umbau und eine weitere grundlegende Restaurierung statt.
Die Burg ist seit 1952 verpachtet und beherbergt heute eine Restauration. Zu deren Öffnungszeiten kann der Innenhof betreten werden.
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Manderscheider Burgen
Vor den Toren Manderscheids liegen zwei Burgen in spektakulärer Lage zueinander.
Die vermutlich ältere der beiden ist die
Oberburg. Bauherren waren wohl die Grafen von Luxemburg und
Namur. Sie verloren die Burg 1147 nach einer Fehde an den Trierer Erzbischof
Albero. Nach dessen Tod 1152 gelangte sie wieder an das Haus Luxemburg, wurde aber vom neuen Erzbischof Triers belagert, eingenommen und 1160 zerstört. Der neue Eigentümer schien es sich dann wieder anders überlegt zu haben - jedenfalls ließ er die Burg 1166 wieder aufbauen und spendierte ihr neue Türme.
Der 30jährige Krieg ging an der Oberburg auch nicht ohne Schäden vorbei, zerstört wurde sie aber erst 1673 durch französische Truppen. 1803 wechselte der Besitz der Ruine vom Trierer Erzstift ohne weitere Kampfhandlungen in bürgerliche Hände. Heute gehört sie der Gemeinde Manderscheid und kann nach Sicherungsarbeiten in den 1920er Jahren wieder besichtigt werden.
Die Existenz der
Niederburg ist ab dem beginnenden 14.Jh. als gesichert anzusehen. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass sie bereits im ausgehenden 12.Jh. an dieser Stelle stand. Allerdings ist das nur eine Vermutung und (noch) nicht durch Untersuchungen abgesichert Ein gewisser
Theoderich von Manderscheid wurde aber bereits 1201 als Herr der kleinen Burg von Manderscheid erwähnt, was Grund zur Annahme ist, dass es sich dabei um die Niederburg gehandelt haben könnte.
Der spannendste Teil der Geschichte zwischen den beiden Burgen begann im 14.Jh., als die Oberburg die Rolle einer kurtrierischen Landesburg einnahm und die Niederburg eine luxemburgische Lehnsburg war. 1332 erhielt der Ort Manderscheid Stadtrechte, was Kurtrier veranlasste die Oberburg weiter auszubauen. 1337 vergab
Graf Wilhelm V. von Manderscheid die Niederburg nach einem Ausbau als Lehen an das Herzogtum Luxemburg. 1346-1348 kam es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Manderscheid / Luxemburg (Niederburg) und einer Allianz aus Kurtrier, Kurköln und den Herren von Jülich (Oberburg). Die Niederburg wurde zwei Jahre lang belagert, aber nicht eingenommen.
Graf Dietrich I. von Manderscheid ließ die Burg 1391/92 noch einmal ausbauen, verlagerte aber seinen Wohnsitz und in Folge begann die Niederburg zu verfallen. Aufwärts ging es dann erst wieder 1427/28 unter
Graf Dietrich II. von Manderscheid. Die teilweise beschädigte Burg wurde wieder her gerichtet und erfuhr einige Änderungen: der Zugang wurde verlegt, ein neuer Rundturm errichtet, ein Schalenturm auf einem gegenüberliegenden Felssporn gebaut. Zudem wurde die Talsiedlung durch eine Mauer in das Befestigungswerk integriert.
1618 wurde die Niederburg auf kaiserliches Geheiß belagert und erobert und 10 Jahre später als Wohnsitz aufgegeben. Das Ende der Burg nahm damit seinen Verlauf: 1689 brannten französische Truppen beide Burgen nieder, 1803 gab die französische Verwaltung die Niederburg zum Abbruch frei.
Die Ruine der Niederburg befindet sich seit 2018 im Besitz der Stadt Manderscheid und kann besichtigt werden.
Niederburg bei EBIDAT
Oberburg bei EBIDAT
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Geschichte der Manderscheider Burgen
Burg Neustadt in Holstein
Die spätslawische Burg von Neustadt i.H. wurde auf einem natürlichen Moränenhügel errichtet. Seinerzeit lag sie zudem auf einer Insel, was einen zusätzlichen Schutz bot. Abweichend vom Bauplan anderer slawischer Burgen gab es hier einen zusätzlichen etwa 50m entfernten halbkreisförmigen Schutzwall, der wahrscheinlich einst eine Vorburg umschloss. Das eigentliche Burgplateau umfasst ca. 60x80m, womit die Neustädter Burg zu den eher kleineren Burgen gezählt hat.
Einige zufällig ausgegrabene Tonscherben datieren in die spätslawische Zeit der wendischen Besiedlung (frühes 12.Jh.), andere in die frühdeutsche Siedlungszeit der dort angesiedelten Friesen (spätes 12.Jh.). Dieser Zeitraum deckt sich mit der Endzeit der benachbarten
Süseler Schanze. Dies deutet darauf hin, dass an diesem Ort die slawischen Wagrier/Wagerwenden noch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit gegenüber der schauenburgischen Expansion unter Graf Adolf II. behalten konnten. Die Neustädter Burg ist höchstwahrscheinlich auch einer der Seestützpunkte gewesen, von denen um 1168 Angriffe der seefahrerisch tüchtigen Wagrier auf dänische Küstenorte erfolgten.
Sehr spekulativ ist aber die Frage, ob ob sich hier im Jahr 1166 der dänische König Waldemar und der Herzog Heinrich der Löwe zu erfolglosen Gesprächen getroffen haben.
Burg Nideggen
Die Spornburg entstand ab 1177 auf den Höhen der Nordeifel. Ab 1340 erfolgte ein Ausbau, während dessen auch der Palas errichtet wurde. Dieses zweistöckige Gebäude besaß einen der größten Saalbauten des Rheinlandes mit einer Länge von 61m und einer Breite von 16m. Davon geblieben ist bis heute nur ein Teil der Aussenmauer, ein verschütteter Keller sowie einige Mauerreste.
Zerstörungen hat die Burg mehrfach durchlitten. 1542 ist es die Jülicher Fehde, 1689 sind es Truppen von Ludwig XIV die mit ihren Taten die Burg zur Ruine werden lassen. Zwei Erdbeben von 1755 und 1878 geben ihr soweit den Rest, dass sie zwischenzeitlich als Steinbruch genutzt wird. Die Wende kommt 1888, als die Nidegger Bürger ihre Burg kaufen und damit schützen. Nach einer erster Restauration 1901/09 bringt der 2.Weltkrieg wieder weitere Zerstörungen mit sich. Ab Mitte der 1950er Jahre begann man wieder mit dem Wiederaufbau und einer teilweisen Rekonstruktion.
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Burg Nideggen (Kreis Düren)
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Burgruine Volmarstein
Erbaut um 1100. Der quadratische Südturm stammt aus dem 12.Jahrhundert, die Reste der beiden Rundtürme aus dem 14.Jahrhundert.
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Castello dell’Abbadia Vulci
Die Burg von Vulci liegt unmittelbar an einem Steilhang einer Schlucht, durch die das Flüßchen Fiora fließt. Eine antike Brücke überspannt dort die Schlucht als Teil einer wichtigen alten Verkehrsader zwischen dem damaligen Kirchenstaat und dem Großherzogtum Toskana. Bereits im Jahr 809 befand sich dort eine befestigte Benediktinerabtei. Um die strategisch wichtige Brücke zu kontrollieren und die Abtei zu schützen, wurde dort im 12.Jh. das Castello dell’Abbadia erbaut. Während es auf der einen Seite durch den Steilhang geschützt ist, sichern auf der anderen Seite ein (Wasser-)Graben und eine Mauer mit fünf halbrunden Türmen die Anlage.
Die strategische Lage machte die Burg im Mittelalter zu einem Zankapfel zwischen der Familie Aldobrandeschi, der Familie Di Vico und der Gemeinde Orvieto. Erst nach 1430, nachdem das Castello an ein Mitglied der Familie Farnese vergeben worden war, wurde es für eine lange Zeit ruhig um die Burg. Der Besitz wechselte im Lauf der Jahrhunderte noch einige Male den Besitz. Im 19.Jh. war hier das päpstliche Zollamt untergebracht, später verfiel sie allerdings. In den 1960er Jahren gelangte sie in staatlichen Besitz und wurde sorgfältig restauriert. Seit 1975 beherbergt sie das Archäologische Museum von Vulci.
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Motte Alt-Wahlscheid
Nordwestlich des heutigen Pferdehofes Gut Alt-Wahlscheid bei Neuss-Uedesheim befinden sich die geringen Reste einer mittelalterlichen Motte. Der nur noch ca. 13x15m große Mottenhügel ist leider nahezu vollständig abgegraben, ein Teil wurde dem Bau des heutigen Rheindeiches geopfert.
Im ausgehenden 19.Jh. war noch mehr zu sehen. 1884 vermutete der Archäologe C.Koenen hier eine karolingische Anlage (751-911). 1895 gab es auf dem damals noch ca. 33m durchmessenden Hügel Mauerreste und einen Kellerraum. Der inzwischen verfüllte Graben war noch 4m tief und 15m breit.
Der Wirtschaftshof wurde 1166 erstmals urkundlich erwähnt. Die namensgebenden Besitzer
Godefridus und
Gerhardus de Walscheit tauchen auf einer Urkunde des jahres 1176 auf. Die Vorburg lag ursprünglich nördlich des Hügels und wurde vermutlich im 13.Jh. an die Stelle des heutigen Gutes verlegt.
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Eintrag Denkmalliste der Stadt Neuss (PDF)
Gut Altwahlscheid - Urzelle von Uedesheim