Das Wasser der im hohen Venn entspringenden Vesdre (Weser) ist sauer und kalkarm und eignete sich gut für die Belange der Textilindustrie, die sich seit dem 17. Jahrhundert in ihrem Tal ansiedelte. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war das Tal ein Zentrum der belgischen Textilindustrie, Fabrik reihte sich an Fabrik und verhalfen den Menschen zu einigem Wohlstand. Diese Zeiten sind heute längst vorbei, geblieben sind bis auf wenige Ausnahmen noch hier und da einige umfunktionierte oder verfallende Reste des einstigen Wirtschaftsmotors.
In Dolhain steht noch die Gebäudehülle einer früheren Wollwäscherei. Nach der Schließung wurden auf dem Gelände Lofts gebaut, der weitere Ausbau scheint aber in's Stocken geraten zu sein.
In der Wäscherei von Dolhein spielten sich die ersten Schritte der Wollverarbeitung ab, bevor das Material von den eigentlichen Textilfabriken weiter verarbeitet wurde.
Als Naturprodukt bringt Wolle zahlreiche Verunreinigungen mit sich (Pflanzenreste, Harn, Kot, Erde, Fett) und muss zunächst gereinigt werden, wobei je nach Verwendungszweck nicht das komplette Wollfett entfernt werden soll. Eine mechanische Reinigung ist problematisch, weil dabei die Wolle verfilzen kann. Herkömmliche Seifen (Laugen) zerstören ebenfalls die Wolle, da sie das darin enthaltene Eiweiß denaturieren. Als Ausweg hat man die Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure entdeckt, die beim sogenannten Karbonisieren die pflanzliche Zellulose und die übrigen organischen Anteile auflösen. Die Wolle selber ist in dieser Hinsicht recht unempfindlich und nach der Karbonisierung und anschließender Erhitzung lassen sich die unerwünschten Bestandteile ausklopfen oder auswaschen.
Video über die Loftplanung (franz. Sprache)
The water of the river Vesdre is acidic and poor in calcium and was well suited for the needs of the textile industry, who settled here since the 17th century. Until the mid-20th century, the valley of the Vesdre was a center of the Belgian textile industry, factory stood beside factory and gave the people some prosperity. Those days are long gone now, beside a few exceptions some repurposed or decaying remnants of the former economic engine still remain.
In Dolhain still stands the hull of a former wool scouring. After the closure some lofts were built on the site, but the further expansion seems to have gotten to a standstill.
The wool of a sheep contains a high level of lanolin and is contaminated with sweat, dead skin, pesticides, plants and other things. The commercial wool-production uses a process called carbonization to remove these parts. With the help of an acid and heat the organic parts are transformed to carbon, which can be extracted easily.
Video about the lofts (in french)