Mittelalterliches
Titelbild von Soester Fehde Titelbild von Soester Fehde

Soester Fehde 1447

... oder die "Wasserschlacht von 2023"

Heerlager und mittelalterliches Treiben in den Gräften


In der Darstellung der Soester Fehde lagert ein Heer von Söldnern und begleitendem Tross zwischen den Mauern der Stadtwälle. Handwerker und Marketender gehen ihren Geschäften nach, während sich die Söldner auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten.
Das Lager mitsamt zusätzlicher Plätze beiseite der Hauptachse erstreckte sich 2023 auf über einem Kilometer Länge. Wollte man als Besucher alles einmal in Augenschein nehmen und auch wieder den gleichen Weg zurück nehmen, kam einiges an Wegstrecke zusammen.



Einzug des Herzogs von Kleve


Gegen Mittag kommt Bewegung in das Lager. Die Lagergruppen nehmen Aufstellung und ziehen in einem fast nicht mehr enden wollenden Strom durch die Gassen der Soester Altstadt. Vornweg künden Musikanten den Zug an, an dessen Spitze der Soester Rat und die Honoratioren der Bürgerschaft marschieren. Soldaten und Fußvolk folgen und schließlich hält auch der Jungherzog Johann von Kleve hoch zu Roß Einzug - eingerahmt von weiteren Reitern.
Die etwa 1000 aktiven Darsteller alle abzulichten und hier darzustellen, würde den Rahmen sprengen. Eine Auswahl muss daher reichen.



Huldigungsszene


Auf dem Marktplatz beratschlagt der Rat von Soest, wie mit den Ambitionen des Kölner Erzbischofs umzugehen sei. Man entscheidet sich ihm mitzuteilen, dass man den Jungherzog von Kleve viel lieber habe („Wettet, biscop Dietrich van Moeres, dat wy den vesten Junker Johan van Cleve lever hebbet alls Juwe, unde wert Juwe hiermit affgesaget.“). Ein Affront mit Folgen. Da trifft es sich gut, dass die Truppen bereits einmarschieren und den Rat und Jungherzog ehren und grüßen.
Die Qual der Wahl für einen Menschen mit Kamera: entweder sichert man sich einen guten Platz für den Umzug oder für den Markt. Ich hatte mich für den Umzug entschieden und stand dann am Markt gefühlt in fünfter Reihe. Mut zur Lücke war angesagt - aber nur allzu oft stand immer irgend jemand im Weg. Da kann man nichts machen, die Ausbeute blieb mau.



Der große Sturm auf die Stadt von 1447


Die mittelalterliche Fehde zog sich über 5 Jahre hin, bis sich das Geschehen 1447 schließlich vor die Tore Soests verlagerte.
In der aktuellen Darstellung steht natürlich etwas weniger Zeit zur Verfügung und so musste die Handlung auf etwa 2 Stunden komprimiert werden. Aber auch diese Stunden hatten es in sich. Nachdem die Darstellung des zivilen Lebens ihr Ende fand und sich die Truppen formierten, öffnete der Himmel seine Schleusen. Und zwar wie! Ein Starkregen der Extraklasse machte es den Darstellern schwer und stellte auch die Zuschauer auf eine höchst nasse Probe.
Alle Aufnahmen wurden von der nördlichen Tribüne aus gemacht. Regen und Pulverdampf führten zu einer Partikelverdichtung der Luft, die bei Verwendung eines Teleobjektives das Bild eintrübt. Mehr war an dem Tag nicht drin.


Letzte Änderung: 09.02.2024 - 18:26
Quelle: www.lipinski.de/portfolio/soest2023/
Abgerufen: 27.04.2024 - 11:59 Uhr
Autor: Klaus Lipinski, Düsseldorf
Email: info(at)lipinski.de
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