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Burgen und Festungen des 19.Jahrhunderts - Moderne


Die Zeit klassischer Burgen war längst vorbei. Doch die Zeit der Romantik führte nun zu einem Wandel. Burgen dienten als Projektionsfläche einer mittelalterlichen Mythenwelt und wurden wieder aus Ruinen aufgebaut. Dabei hielt man sich nicht mit einer exakten Rekonstruktion auf, sondern schuf Bauten nach einer romantischen Idealvorstellung. Künstliche Ruinen wurden geschaffen und die Neogotik fand ihren Weg zu repräsentativen Villen und Schlössern.
Im militärischen Bereich entfernten sich die Festungsbauten immer weiter von dem, was einmal eine Burg ausgemacht hat.




Burg Calenberg


Unweit der Burg Calenberg finden sich die Überreste der 1294 zerstörten Holsterburg. Sehr wahrscheinlich war sie der Vorgängerbau der ab 1296 erbauten und 1299 erstmals erwähnten Burg Calenberg.
Funktional trat die Burg als Kurkölnische Burg gegen die territorialen Ansprüche der Bischhöfe von Paderborn an. 1307 wurde sie bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Kontrahenten zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Besitzer war aber seitdem das Hochstift Paderborn, das die Burg als Lehen vergab. Über die Jahre wechselten zahlreiche Lehnsnehmer, auch als Pfandlehen ging die Burg durch verschiedene Hände. Im 17.Jh. setzte der Verfall vor allem der Wohnbauten ein, der frühere Wohnturm verkam zu einer dachlosen Ruine. Bis zum 18.Jh. verlor die Burg ihren Status als dauerhaft bewohnter Adelssitz, bewohnt wurde sie nur noch von einem Pächter in einem neu gebauten Wohnhaus.
Das Jahr 1868 brachte dann den Wandel. Der Bremer Unternehmer H.J.Schuchard war durch den Verkauf seiner Handelsfirma zu einem Vermögen gekommen und investierte es in Kauf und Umbau der Burg Calenberg. Die Wirtschaftsgebäude wurden abgerissen und die noch stehenden Gebäude erhielten einen Verbindungsbau. Ergänzt wurde das im Stil der Burgenromantik überformte mittelalterliche Ensemble durch einen massiven Treppenturm. 1972 kam es zu einem letzten Besitzerwechsel, sie gehört nun einem vermögenden Textilunternehmer. Der Privatbesitz kann nicht besichtigt werden.
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Dunvegan Castle


Dunvegan Castle blickt auf eine vielhundertjährige Geschichte zurück. Bereits im 13.Jh. wurde hier eine erste Befestigung durch den Clan der MacLeods angelegt. Der bis zum heutigen Tag erhaltene Bergfried wurde um 1340 ergänzt. Ein zweiter Turm wurde im 15.Jh. hinzugefügt.
Das diese Konstruktion heute nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, liegt an den umfassenden Umbauten der viktorianischen Ära. Zwischen 1840 und 1850 wurden zahlreiche Zierelemente hinzugefügt, die der Burg nun ein eher palastartiges Aussehen verschafften.
Dunvegan Castle wird seit über 800 Jahren durchgehend bewohnt.
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The Castles of Scotland

Feste Ehrenbreitstein


Nach Vorgängeranlagen an diesem Ort wurde die Zitadelle zwischen 1817 und 1832 erbaut. Sie war Teil der preußischen Festung Koblenz und sicherte das Mittelrheintal.
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Schloss Eller


1151 wurden die Herren von Elnere als Grundbesitzer und wohlhabendes Rittergeschlecht erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass sie zu dieser Zeit in einem befestigten Wohnsitz lebten. Aber erst 1309 fand ihr Wohnsitz als "castrum Elnere" Eingang in die Geschichtsakten. Die Herren von Elnere konnten ihren Besitz bis 1424 halten - dann wurde ihre Burg durch Herzog Adolff von Jülich-Berg erobert. Fortan war die Burg nicht mehr ihr Besitz, sondern nur noch ein an sie vergebenes Lehen. 1448 wurde die Burg an Ritter Adolf von Quade verkauft, der sie abtragen ließ und 1469 an ihrer Stelle eine neue Wasserburg bauen ließ. Von dieser zweiten Burg ist bis heute der mächtige Turm im Zentrum des Schlossgebäudes erhalten geblieben.
Die Folgezeit brachte Besitzerwechsel mit sich, 1711 wandelte Kurfürst Johann Wilhelm ("Jan Wellem") das Rittergut in staatlichen Besitz um, worauf ein Verfall einsetzte. 1823 gelangte die Burg in den Besitz von Freiherrn Carl von Plessen, der bis auf den Burgturm die mittelalterliche Bausubstanz abreißen ließ und mit der Umgestaltung des Areals begann. An den Turm wurde das Herrschaftshaus angebaut, Gräben verfüllt und der Landschaftspark angelegt.
Zwischen 1902 und 1909 entstanden die heutigen Wirtschaftsgebäude an Stelle älterer Vorgängerbauten. Diese dienen inzwischen als Mietwohnungen, während das Schloss für Veranstaltungen gemietet werden kann, ansonsten aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
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Brückenkopf Jülich


Der Jülicher Brückenkopf war ein Teil der Festung Jülich, mit seinem Bau wurde 1799 unter Kaiser Napoleon begonnen. Er besteht aus drei baulichen Einheiten: einer Vollbastion und zwei Halbbastionen. Die Aufgabe des Brückenkopf war es, den Übergang über das Flüßchen Rur zu sichern. Der Bereich vor dem Brückenkopf ließ sich überfluten.
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Schloss Kalkum


Schloss Kalkum steht an einem traditionsreichen Standort. Im 12.Jh. hat hier sehr wahrscheinlich schon ein erstes festes Haus des niederadeligen Ritters Willelmus de Calecheim gestanden, das bis zum 14.Jh. zu einer klassische Anlage aus Vor- und Hauptburg weiter entwickelt wurde. 1405 wurde im Verlauf der Kalkumer Fehde das Haus des Arnold von Kalkum von kölnischen Truppen zerstört. Es ist unklar, ob es sich dabei um die Burg Kalkum gehandelt hat oder (wahrscheinlicher) um das nördlicher gelegene Haus Remberg. Gesichert ist aber, dass die alte gotische Wasserburg Mitte des 15.Jh. durch Erbschaft in den Besitz der Familie von Winkelhausen gelangte und dort für rund 300 Jahre verblieb.
1663 wurde die Wasserburg zu einem Barockschloss umgebaut, dabei entstand die heute viereckige Grundrissform. Pfälzischer Krieg und Spanischer Erbfolgekrieg brachten erhebliche Verwüstungen mit sich, Mauerwerk und Dächer wurden durch Beschuss beschädigt, Möbel und Gerätschaften geplündert, das Grünland verwüstet.
1739 erlosch die Linie der Grafen von Winkelhausen im Mannesstamm, durch Erbschaft ging Kalkum nun an die Familie Hatzfeldt. Schloss Kalkum wurde nur von einem Pächter und einem Finanzverwalter bewohnt, das Herrenhaus stand zumeist leer und zeigte dadurch Bauschäden. Dieser verschlechterte sich weiter durch militärische Einquartierungen im 18.Jh, als französische und hannoversche Truppen hier wechselnd Quartier bezogen.
Anfang des 19.Jh. beschloß die Familie Hatzfeld wieder in Kalkum zu wohnen. Das Herrenhaus war inzwischen unbewohnbar und so entschied man sich zu einem gründlichen Umbau im klassizistischen Stil, die Gebäude erhielten einen weißen und ockerfarbigen Aussenanstrich. 1813 war das Schloss wieder bezugsfertig. Weitere Um- und Anbauten unter verschiedenen Architekten erfolgten bis 1840/41, erst dann kamen die Arbeiten zu einem Abschluß und das Schloss erhielt einen Anstrich in hellrosa.
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Rocchetta dei Mattei


Burgartiges Schloß, gebaut in den 1850er Jahren. Im 2.Weltkrieg beschädigt, später touristisch genutzt. Zwischen 1989 und 2015 Jahre des Leerstands und der Vernachlässigung, schließlich Renovierung und Wiedereröffnung.
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Château de Seraing-le-Château


Der Ort Seraing-le-Château wurde nach dem gleichnamigen Château benannt und im Jahr 911 erstmals in Urkunden erwähnt. Man darf davon ausgehen, dass bereits damals ein befestigter Herrensitz bestand. Über die Jahrhunderte wechselten die Besitzverhältnisse, im 15.Jh. gehörte die Burg Guillaume de la Marck. Er tat sich hervor durch Verrat, Morde und Brandschatzung - und zog sich mehrfach auf die Burg von Seraing zurück. Der durch ihn mitverursachte Bürgerkrieg währte über seine Hinrichtung noch Jahre hinaus. Bis 1774 blieb die Burg aber noch im Besitz seiner Nachkommen. Weitere Besitzerwechsel folgten und 1869 brannte das Anwesen schließlich vollständig ab. Der heutige Bau ist ein mittelalterlich gestalteter Nachbau des 19.Jh., der nach einem weiteren Brand Jahre lang leer stand, zerfiel und seit 2015 unter Verwendung moderner Baustoffe durch Nachfahren der Marck-Familie wieder restauriert wird.
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Letzte Änderung: 06.04.2024 - 18:47
Quelle: www.lipinski.de/burgen/19jahrhundert.php
Abgerufen: 11.07.2025 - 08:16 Uhr
Dateiversion vom: 06.04.2024 - 18:47Uhr
Autor: Klaus Lipinski, Düsseldorf
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