Spät ist es mal wieder geworden. Zwei Stunden vor Schließung komme ich bei einsetzendem Sonnenuntergang am vorletzten Abend an. Schließung? Ganz recht. Der Autofriedhof in Kaufdorf ist kein zweites Chatillon, hier hat der hohe Bekannheitsgrad schon Besucherschlangen erzeugt, Besuchswege notwendig gemacht und eine Eintrittskasse entstehen lassen. Die paar Euro Eintritt gehen in Ordnung - aber nicht, dass es 200 EUR kosten soll, um auch ausserhalb der Wege Bilder vom Inneren der Wagen zu machen. Meine Reisekasse macht das nicht mit und so bleibt mir nur der Blick, den auch alle anderen haben. Und dafür 8 Stunden Anfahrtsweg? Wäre ich nicht auf der Durchreise nach Italien, ich hätte mich sehr geärgert.
Zwei Jahre hat es nun gedauert, bis es mich nach ersten Berichten über den Autofriedhof hierher verschlagen hat. Endlich. Und nun findet auf seinem Gelände eine Kunstausstellung statt, die am Folgetag ihre Pforten schließt. Und mit ihr auch gleich der Schrottplatz, der schon lange keine Genehmigung zum weiteren Betrieb besitzt. Er ist so etwas wie das automobile Archiv der Schweiz. Aus allen Jahrgängen, angefangen von den 1930'er-Jahren bis zu den 70'ern, finden sich hier die rostigen und bemoosten Veteranen des Verkehrs.
Nachtrag 2017:
Die Ausseinandersetzung um den Autofriedhof werden oft als legendär bezeichnet. Legenden haftet meistens etwas wohlwollendes an. Dem möchte ich hier aus dem fernen Rheinland nicht so ohne weiteres zustimmen, zu kleingeistig erscheint mir der Triumph der Bürokratie. Aber darüber soll ein jeder selber urteilen, noch immer sind genügend Artikel zu diesem Fall im Netz. Nur den Autofriedhof gibt es nicht mehr.
KulturSchweizer Blog Magazin
Historischer Autofriedhof Gürbetal
FAZ Juni 2009: Ganz ohne Schrottprämie
BZ Juli 2009: Auktionstermin für Autofriedhof festgelegt
RPonline Okober 2009: Der Krieg um 788 Oldtimer-Wracks
AZ Dezember 2009: Autofriedhof im Gürbetal gehört zum alten Eisen
Once again it become late. Two hours before closing, I arrive on the penultimate evening. Closure? Quite right. The car graveyard at Kaufdorf isn't a second Chatillon, here visitors generated cues an made it necessary to create pathways and to demand entrance fees. A few euro entry is ok - but not that it will cost EUR 200 to take images outside of the ways and from inside the cars. My travel budget doesn't allow that and so I will have the same view, which all the others have. And that all for a travel of 8 hours? If I wouldn't be in transit to Italy, I would be very angry.
According to initial reports about the car graveyard two years have gone by. Finally. And now I find on this yard an art exhibition, which closes its doors the next day. And with it also the car graveyard, which hasn't a permission for operation since a long time. It is something like the automobile archive of Switzerland. For all vintages, from the 1930'ies years to the 70'ies, rusty and moss-covered veterans of the movement can be found here.