In der Vorkriegszeit gehörte die Villa zur Verwaltung der in der Nähe liegenden Kohlengrube "Zbyszek" von Siersza und wurde dem damaligen Direktor Tobiczyk als Residenz zur Verfügung gestellt. Das Gebäude wurde irgendwann nach dem zweiten Weltkrieg zu einem Krankenhaus für Infektionskrankheiten umfunktioniert - für mich schwer vorstellbar angesichts der geringen Größe und der fehlenden Infrastrukturmöglichkeiten (Bettenaufzüge u.ä.).
In den 1970er Jahren muss dieses Ausweichkrankenhaus wohl seine stärkste Auslastung gehabt haben, als Patienten vom alten überbelegten Krankenhaus in Chrzanów dorthin transportiert wurden. Beendet wurde der Klinikbetrieb in den 90er Jahren wegen Unrentabilität.
Wer bislang seinen Bedarf an Enttäuschungen noch nicht gedeckt hat, sollte unbedingt hierher fahren. Schon mit der Abzweigung geht es los - die kommt nämlich einer Haarnadelkurve gleich und bei dem Tempo, das hier auf der Landstraße gefahren wird, ist ein Abbiegen aus der falschen Richtung kommend nahezu unmöglich. Und dann heißt es irgendwo eine Wendestelle zu finden und den Versuch aus der Gegenrichtung zu starten. Es folgt eine zugewachsene Anfahrt, die mit Müll und Scherben übersät ist und auch nicht mit hartem Gehölz geizt, das seine Spuren im Lack hinterlassen möchte. Vor dem Gebäude stehend, sieht die Lage dann erst mal gut aus. Bis zu dem Moment, an dem man das Haus betritt. Leer und besprüht ist das Innere, die Räume sind auch wegen ihrer geringen Anzahl schnell gesichtet. Ein wirklicher "lost place" mit Betonung auf "lost". Ganz in der Nähe gibt es aber ein stillgelegtes Kraftwerk - das wäre seinerzeit bestimmt ein lohnenderes Ziel gewesen.
Video: Opuszczony szpital chorób zakaznych w Trzebini
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