Irgendwie war dies eine Location mit Spätwirkung. Vor Ort sah ich vorwiegend den Vandalismus, den Müll. Est später fing ich an über die Kinder nachzudenken, die einmal mit den noch immer dort herumliegenden Teddybären gekuschelt haben. Nach älteren Berichten muß es hier einmal Unmengen dieser pelzigen Wesen gegeben haben. Sind sie zurückgelassene Symbole einer guten Versorgung oder vielleicht nur Ausdruck des Ersatzes für Nähe, die anders nicht hergestellt werden konnte? Diese Vorstellung macht traurig, aber ist wohl hoffentlich unbegründet, denn welches Kind hat kein Kuscheltier?
Die Bausubstanz ist bescheiden, in den nicht unterkellerten Baracken vermodert der Holzboden, im Haupthaus regnet es durch das kaputte Dach. Bald werden die Teddybären kein Zuhause mehr haben ...

Der Gebäudekomplex geht auf ein deutsches Militärflugfeld zur Zeit des ersten Weltkrieges zurück. Später lag hier der zweitgrößte belgische Militärflughafen.
1927 wurde das Gelände von der Barones de Beeckman an den Orden der "Dochters van Liefde" geschenkt, die dort ein Erziehungsheim für Stadtkinder errichteten. Ursprünglich "Nationaal Werk der katholiek Schoolkolonie" genannt, wurde sein Name bald geändert in "Kinderzorgen gezinsondersteuning". Das Erziehungsheim wurde 2003 geschlossen. Noch bis in das Jahr 2007 waren dort äußerst private Akten zu finden, was einen Datenskandal zur Folge hatte. Im Herbst 2008 diente das Hauptgebäude als Hostel-Kulisse bei der Verfilmung der Parabel "Iep!" (in deutsch "Viegelchen will fliegen") der Kinderbuchautorin Joke van Leeuwen.
Die Gemeinde plant inzwischen den Erwerb der Immobilie und die Nutzung im Hotel- und Gaststättenbereich (HoReCa).

Nachtrag 2018:
Die Gebäude wurden inzwischen abgerissen.

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