An wen soll man hier denken, wenn man durch die Räume geht? Die Frauen, Kinder, Soldaten, Alten und Kranken, die alle schon hier gewesen sind? Spuren von ihnen sind jedoch kaum noch vorhanden. Zu finden sind vor allem ein halbes Dutzend alter Badewannen und einige alte Haushaltsgeräte im Keller. Ansonsten zeigt sich der beginnende Verfall eines Hauses mit baulichen Mängeln, die aber in den letzten Jahren immer wieder ansatzweise behoben wurden. Trotzdem sind einige Böden im Verwaltungsgebäude so morsch, dass das Begehen besser unterbleiben sollte.
Das heute leerstehende Viktoriastift kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Erbaut wurde es in den Jahren 1919 bis 1922 durch den Kaufmann Heinrich Lieser. Anfangs als Hofgut konzipiert, diente es später als Kindererholungsheim, NSV-Müttergenesungsheim, Landesumschulungshof sowie Altenheim und Siechenhaus. Für ausführliche Informationen verweise ich hier auf den verlinkten Wikipedia-Arikel, der sehr detailliert auf die Geschichte der Gebäude und ihres Bauherren eingeht.
Nachtrag 2017:
Die Aufnahmen von 2007 standen unter keinem guten Stern. Den größten Teil der Anreise bestritt ich mit der Bahn und versuchte daher mein Gepäck zu minimieren. An der Mittelformat-Ausrüstung hatte ich schon schwer zu tragen und so entschied ich mich, das gute Stativ zu Hause zu lassen und stattdessen ein einfaches Monopod zu verwenden. Ein Fehler, der mir nicht noch einmal passierte. Vor Ort herrschte überwiegend Dunkelheit und so blieb die Ausbeute dank zu langer Belichtungszeiten sehr bescheiden. Die Software von 2007 tat ihr übriges. Inzwischen ist jedoch das eine oder andere Foto zu retten gewesen. Alles nichts überragendes, aber nach 10 Jahren doch ein deutlicher Fortschritt.
Wie es an der Villa Viktoriastift inzwischen ausschaut, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Zahl der unerwünschten Besucher war stark angestiegen, woraufhin ein Wachdienst engagiert wurde und Überwachungskameras installiert wurden. Lediglich zum jährlichen Tag des Denkmals war es dann noch möglich, einen Blick in die Empfangshalle zu werfen.
Wikipedia: Viktoriastift
60 Grad Mainz: Die Geistervilla
Whom should we think here, if we go through the rooms? The women, children, soldiers, the elderly and the sick, all those who have been here? However, traces of them hardly exists. Half a dozen old bathtubs can be find and also some old household appliances in the basement. Apart from that the beginning decay of the house is to be seen in its structural defects, which have been rudimentary resolved repeatedly in recent years. Nevertheless some floors in the administration building are so rotten, that an inspection better should be omitted.
The nowadays abandoned Victoriastift has a long and eventful history. It was built in the years 1919 to 1922 by the businessman Henry Lieser. Initially conceived as a huge farm house, it served later as a children's recreation home, "NSV-mothers- convalescent-home", retraining-farm of the county and old people's home and a waste away home. For more detailed information I would refer to check the linked article, which describes very detailed the history of the buildings and their owners.