Ursprünglich wurde das Gebäude zum Ende des 18.Jahrhunderts als Herrschaftshaus für einen Gutshof erbaut. Auftraggeber des im klassizistischen Stil angelegten Hauses war Hofrat Graf Franciszek Ksawery von Biedau (1741-1792), der dort auch verstarb. Gut Czeppelwitz - so der damalige Name - war damals noch ein eigenständiges Gut.
1841 erfolgte der Verkauf des Gutes an die Familie des Barons Ludwik Wilhelm Leopold von Ziegler-Klipphausen. 1874 änderte sich der Ortsname zu Scheppelwitz.
1898 gelangte das Gut in den Besitz der Familie von Konrad von Hochberg. Der Pächter des Gutes bewies eine gute Hand, die Rinderzucht von holländischem Rotvieh und holsteinischen Wilsterrindern war profitabel.
Zwischen 1912 und 1926 sah das Herrschaftshaus einen Ausbau um einen neuen Flügel, der über einen elliptischen Turm mit Haupteingang und einer repräsentativen Treppe mit dem Altbau verbunden wurde. Auftraggeber war Friedrich Hermann Heinrich Christian Hans Prinz zu Solms-Baruth, letzter aristokratischer Eigentümer des Herrschaftsgutes und Mitglied einer Familie, die zu den drei größten Grundbesitzern Schlesiens gehörte. Zu den Besitztümern gehörten mehrere Schlösser, der Stammsitz war Schloss Baruth, wohingegen Schloss Klitschdorf den Lebensmittelpunkt darstellte. Dies sei hier erwähnt, weil Schloss Scheppelwitz im polnischen Sprachraum als Palac Solms-Baruthow bezeichnet wird und dies leicht zu Verwechslungen mit dem Stammsitz führen kann.
Graf Solms-Baruth war Mitglied der katholisch geprägten Deutschen Zentrumspolitik und Gegner der NSDAP. Bedingt durch sein Engagement verlor er später durch Beschlagnahme seinen Grundbesitz. In Schloss Scheppelwitz lebten nun Angehörige von Offizieren und Armee-Ärzten, auch von der Errichtung eines dortigen Feld-Lazarettes ist die Rede. Nach dem Attentat auf Hitler im Juli 1944 kam Graf Solms-Baruth in Haft, überlebte den Krieg in Norddeutschland und verstarb einige Jahre später in Südwestafrika.
Scheppelwitz, das 1936 in Steffansgrund umbenannt wurde, erlebte zwischen Januar und März 1945 Kämpfe zwischen estnischen sowie deutschen SS-Soldaten und russischen Truppen. Aus dieser Zeit datieren etliche Leichenfunde im Schlosspark. Folge des Einmarsches und der Besatzung waren Zerstörungen und Plünderungen des Schlosses. Der Ort kam unter polnische Verwaltung und wurde nun in Ciepielowice umbenannt. Das Schlossgebäude selbst stand bis 1947 unter Verwaltung der polnischen Armee, die dort Munition lagerte.
1947 ging das Schloss in den Besitz von 24 Soldaten über, die wenig später zusammen mit einigen Bauern eine Genossenschaft gründeten. 1956 wurde die Genossenschaft aufgelöst und die Gebäude des Gutes auf die ehemaligen Genossenschaftsmitglieder und ihre Erben verteilt. Seitdem sind die Besitzverhältnisse ungeklärt.
Die Nachkriegsbesitzer investierten nicht in den Erhalt der Gebäude, sondern demontierten sogar verwertbare Infrastruktur. Für die damalige Zeit recht fortschrittlich besaß das Schloß einen Anschluß an die Kanalisation und es gab auch einen zentralen Heizraum, der über Lüftungskanäle das Haus beheizen konnte. Doch nun wurde der Heizraum zerstört und an seiner Stelle Kachelöfen installiert. Die Zuleitungen zur Kanalisation wurden demontiert und verkauft. Die äußere Hülle des Schlosses hatte noch Bestand, im Inneren hatte sich jedoch durch die Zerstörungen und Aufteilungen nahezu alles geändert.
1965 wurde das Herrenhaus als Denkmal eingestuft. Anfang der 90er Jahre wurde der Teich im Innenhofbereich, der in früheren Winterzeiten auch zum Eislaufen genutzt wurde, eingeebnet. 1998 wurde auch der Park in die Denkmalliste eingetragen.
Fotos aus dem Jahr 2014 zeigen bereits ein beschädigtes Dach des Turms sowie Risse in der Fassade. Als er im Sommer 2015 einstürzte, war das Gebäude nur noch zu Teilen offiziell bewohnt, ansonsten bereits verlassen. Es wird vermutet, dass dort wild in prekären Umständen lebende Bewohner nicht nur Dielen als Heiz- und Brennmaterial verwendeten, sondern sich auch am Dachstuhl und an dem Gebälk des Turms zu schaffen gemacht hatten. Die Bauaufsicht entzog danach die Nutzungsgenehmigung für das Gebäude. Im Dezember des gleichen Jahres brach dann auch noch ein Feuer im Altbau aus und zerstörte das Dach.
Die Hauptursache für den Niedergang wird darin gesehen, dass es keinen wohlhabenden Alleinbesitzer gegeben hat, der die Verantwortung für den Erhalt hätte übernehmen können. Angeblich gab oder gibt es einen Besitzer, der Anteile an dem Schloss erworben hat, aber nur den besser erhaltenen Gebäudeteil renovieren möchte und den Rest wieder verkaufen will.
Palac w Ciepielowicach zamienia sie w ruine
Palace Slaska
Palac Solms-Baruthów w Ciepielowicach
Fotopolska - historische Aufnahmen
weitere Fotos vom Inneren
Wikipedia: Friedrich zu Solms-Baruth
englischer Text