Langsam nur nähert man sich dem alten Chateau. Vorbei geht es an Militärbaracken und einem kleinen Teich - dann steht man am Ufer eines größeren Sees und sieht es zwischen Bäumen auf der anderen Uferseite. Es muß einmal ein herrlicher und ruhiger Flecken zum Leben gewesen sein. Dieser Vorstellung aber hält der Eindruck nicht stand, der sich beim Betreten des kleinen Schloßes bietet.
Ich hatte gehofft eine Einrichtung vorzufinden, die Kulisse für eine Inszenierung hätte sein können. Aber dem war so nicht mehr. Nach einem ersten Besuch mehr als ein Jahr zuvor, der mit dem Rauswurf durch eine Filmcrew endete, war dieses der zweite Versuch. Dazwischen lagen Überlegungen zu einer Fotosession, die dann leider doch nicht mehr zustande gekommen war. Und nun wieder einmal das fast schon Übliche - die Konfrontation mit hirnlosem Vandalismus, der wohl ein steter feindlicher Begleiter alter Kulturgüter bleibt.
Stuckarbeiten an der Decke und die immer noch so erhebend wirkende kleine Kapelle reichten nicht aus, sich hier und jetzt das vornehme Treiben vergangener Zeiten vorzustellen. Mag sein, dass dies auch mit der latent drohenden Gefahr einer plötzlich auftauchenden Patrouille zusammenhing, wer weiß ...
Zur Geschichte: 1871 wurde der Rechtsanwalt Jean Henri Paul Ulens, der zeitweilig auch Bürgermeister von Sint-Truiden war, in den Adelsstand erhoben. 10 Jahre später erbaute er sich das Chateau Rochendaal.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Gelände ringsum zu einem Stützpunkt der deutschen Luftwaffe, die hier Einheiten der Flak und Nachtjäger stationiere. Zahlreiche Baracken stammen noch aus dieser Zeit. Im Chateau waren damals die Offiziere der nichtfliegenden Einheiten untergebracht.
Nach dem Ende der Kämpfe zogen die Amerikaner ein, die diese Unterkunft als Luxus empfunden haben mußten, nachdem sie zuvor überwiegend in Zelten genächtigt hatten. Die Amerikaner wurden schließlich wieder von der belgischen Luftwaffe abgelöst, die hier ein Ausbildungszentrum für Piloten errichtete. 1996 endete diese Nutzung.
Seit 1998 werden Teile des Kasernengeländes als Zentrum für Asylsuchende verwendet. Der Rest - und damit auch der Bereich des Chateaus - ist weiterhin militärisches Sperrgebiet und dient zur Ausbildung von Wach- und Patrouillenhunden des belgischen Militärs. Kontrollgänge erfolgen täglich, können aber offenbar den Vandalismus auch nicht verhindern.
Nachtrag 2017:
Im Januar 2017 wurde das Chateau Rochendaal durch einen Brand beschädigt. Mitte September 2017 gab dem Gebäude ein weiteres durch Brandstiftung gelegtes Feuer den Rest.
Slowly you get closer to the old chateau. Along military barracks and a small lake - then you stay on the shore of another larger lake and can see the chateau on the other side between some trees. Once it must be a beautiful and peaceful spot for living. But an expectation like that is just an illusion in that moment, when you enter the door of this small castle.
My hpe was to find an interieur, which could be used as the backdrop for a photo-session. But so it was no longer. After a first visit more than a year before, which ended with the throw out by a film crew, this was the second attempt. In between I thought about a photo session, which unfortunately not had been achieved. And now once again the almost usual - the confrontation with brainless vandalism, which is still the enemy and a constant companion of old cultural remains.
Stucco on the ceiling and the still so uplifting looking small chapel were not enough to imagine here and now the elegant style of living in the past. Maybe this also depends on the possibility of a suddenly appearing military patrol, who knows ...
The History: in 1871 the lawyer Jean Henri Paul Ulens, even temporarily the mayor of Sint-Truiden, was appointed into the nobility. 10 years later he built the Chateau Rochendaal.
During WWII the area around the chateau was a base of the german air force, with units of Flak and night fighters. Numerous barracks date from this time. The officers of the non-flying units were housed in the chateau.
After the end of the fighting the Americans occupied barracks and chateau. After spending their nights mostly in tents, this must have been a very luxury accommodation for them. The Americans were finally replaced by the belgian air force, which used it as a training center for pilots. 1996 the center was closed.
Since 1998 a part of the area is used as a accomodation center for asylum seekers. The other parts - including the chateau - remained as a military restricted area and is used for the training of guards and patrol dogs of the belgian military. But apparently also daily patrols can't prevent vandalism.