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Titelbild Belagerung von Kloster GraefenthalTitelbild Belagerung von Kloster Graefenthal
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Die Belagerung von Kloster Graefenthal

September 2023

Im Vorfeld der Feldschlacht


Am frühen Nachmittag kommt so etwas wie Bewegung in's Lager. Überall kann man Akteure sehen, die sich in ihre Rüstung helfen lassen. Diese Vorbereitungen setzen etwa eine Stunde vor der Heerschau ein. Eingedenk sommerlicher Temperaturen ist es dabei nicht unbedingt das Ziel zu den ersten zu gehören, die sich zur Musterung der Waffen einfinden. Das Warten unter der Sonne in voller Montur zählt sicher nicht als ein angenehmer Zeitvertreib.


Vor dem Tor


Nach der Heerschau teilten sich die Truppen in Verteidiger des Klosters und die burgundischen Angreifer. Letztere nahmen Aufstellung draußen vor dem Tor des Klostergeländes. Mit dem Böllern ihrer Schußwaffen klopften sie gewissermaßen an um Einlaß zu begehren. Am Tor entwickelte sich ein Scharmützel, das die Truppen immer wieder vor und zurück trieb - um letztlich dann doch den Weg für die Eindringlinge frei zu geben.


Feldschlacht


Das Scharmützel am Tor bildete den Auftakt zur täglichen Feldschlacht, die wie immer den Höhepunkt der Veranstaltung darstellt. Die Rollen von Gut und Böse waren klar verteilt, die Schwertkämpfe waren nicht choreographiert und wurden in Manier eines Wettkampfes ausgetragen. Da man seine Kräfte an zwei Tagen messen konnte, gab es aus Gründen der Gerechtigkeit an jedem Tag einen anderen Sieger. Konnten die Burgunder am ersten Tag noch zurück geschlagen werden, so schafften sie es am Folgetag dann doch die Zelte der Verteidiger zu plündern. Kostbare Sitzbänke und Stühle waren der Lohn für ihren Überfall.


Wasserträger


Ohne Wasserversorgung geht gar nichts. Auf beiden Seiten bemühten sich die Wasserträger um eine Versorgung der in ihren Rüstungen schwitzenden Kämpfer. Wie immer etwas unauffällig im Hintergrund, huschten sie in Kampfpausen behende über den Kampfplatz und versorgten die durstigen Rittersleut' mit ihrem begehrten Naß.


Artillerie


Nicht nur während der Feldschlacht ertönte der Donnerhall alter Schußwaffen. Die versammelten Artilleristen ließen es in ihrer Demonstration unterschiedlichster Kaliber ordentlich krachen - verbunden mit ausführlichen Erklärungen über die Entwicklung der vorgestellten Feuerwaffen


In Szene gesetzt


Abseits des normalen Marktgeschehens bot sich zusammen mit den Proscripti Sagittarii die Möglichkeit Szenen aus dem Dasein der Bogenschützen nachzustellen: Jagdszenen im Wald und am Wasser oder auch die gruselige Pflicht zur Exekution verwundeter Gegner nach einer Schlacht. Höhepunkt war aber sicher das schon länger geplante Verschiessen von Brandpfeilen am Abend.


Lagerleben


Einen Tag lang war ich zu Gast im Lager der Proscripti Sagittarii und konnte dort Szenen aus dem Lagerleben einfangen. Dies als Erklärung, weshalb die meisten Bilder bei dieser Lagergruppe entstanden.


Training der Bogenschützen


Während sich andere Akteure auch ohne weitere Vorübungen in das Kampfgetümmel stürzen können, ist das bei den Bogenschützen anders. Es muss sicher gestellt sein, dass die Pfeile nicht zu weit fliegen und Schaden anrichten. Daher wurde vor der Hauptveranstaltung geübt, wie und wohin die Pfeile fliegen sollen.

Letzte Änderung: 09.02.2024 - 19:38
Quelle: www.lipinski.de/portfolio/graefenthal2023-09/
Abgerufen: 16.10.2024 - 04:20 Uhr
Autor: Klaus Lipinski, Düsseldorf
Email: info(at)lipinski.de
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