Die Plange-Mühle stand mitten im Düsseldorfer Hafen an der Spitze der Weizenmühlengasse - einem der exponiertesten Plätze der Stadt. Ursprünglich von einer 1200 PS starken Expansionsdampfmaschine angetrieben, produzierte die 1906 gebaute Mühle täglich an die 800 Tonnen Weizenmehl. Nach schweren Kriegsschäden wurde 1949 beim Wiederaufbau auch die Technik erneuert und ein pneumatischer Mehltransport installiert.
1995 kam es zu einer Fusionierung der benachbarten Neusser Hansa Mühle des Mühlenbetriebes Wilhelm Werhahn mit der Düsseldorfer Georg Plange Mühle. Drei Jahre später wurde der Firmensitz nach Neuss verlagert und die Düsseldorfer Mühle geschlossen. Es folgten Jahre des Leerstands bis zum Umbau in ein Büro- und Loftgebäude. Teile der Mühle wurden abgerissen, andere unter Denkmalschutz stehende Elemente wie der mit einem Bronzeadler gekrönten Uhrenturm, die Schlosserei und die Hälfte der 20 Betonsilos blieben stehen.
Das Gelände der ehemaligen Mühle war noch 2004 weiträumig abgesperrt und vermittelte eher den Eindruck eines Ghettos für elitäre Büromieter. Möglicherweise war dies aber auch die Folge der städtischen Veränderungssperre, die nach dem Weggang eines Gewerbebetriebes die Neuansiedlung eines neuen Firmenbetriebes nur mit Zustimmung des Rates möglich macht. Liegen jedoch andere Pläne vor (so wie hier die Ansiedlung von Medienfirmen und der Bau von Wohnhäusern), stehen solche ehemaligen Gewerbeflächen leicht längere Zeit leer.
Rheinische Industriekultur
RP-Online: Plange Mühle wird zur Orthopädie-Klinik
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