Rauchschwaden ziehen träge durch die Bäume, Lichtstrahlen zeigen ihr flirrendes Spiel. Ein Stückchen weiter wabern die Schleier um das Landschloss - bis der Wind sie verweht und die Oktobersonne den kleinen Palast umflutet.
Ein bißchen wie aus 1001 Nacht entsprungen sieht er aus mit seinen verspielten Zinnen und den maurisch anmutenden Bögen.
Aber was aussen so verführerisch aussieht, ist innen die reinste Enttäuschung. Viel mehr als Rohbaustatus hat das Interieur nicht. Es fehlt nahezu an allem, die Decken sind zerstört.
Das Schloss ist offensichtlich zu einem Spekulationsobjekt mit wechselnden Besitzern verkommen. Seit den 90'er Jahren wird es nicht mehr genutzt, steht leer und verfällt zusehends.
In Norok - dem heutigen Narok - errichtete die Familie von Gräfin Eleonora von Luisa Beess geb. von Skerbrnsky im Jahre 1752 ein erstes Schloss, das über die Jahre hinweg immer wieder die Besitzer wechselte. Schon damals war das so, ist man fast geneigt zu sagen. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebten die Besitzer einen wirtschaftlichen Niedergang und verkauften es 1858 an Friedrich von Wichelhaus. Dieser leitete einen 10 Jahre dauernden Komplettumbau ein, der einem Neubau gleich kam. Stilistisch ist dieser dem orientalisierenden Historismus zuzuorden.
In den 1930'er Jahren kam es zu einer Umbenennung der Ortschaft in 'Wolfsgrund', das Schloss wurde in dieser Zeit noch einmal restauriert. Mit dem Kriegsende 1945 wurde der kleine Palast zu einem Hauptquartier der Roten Armee, später hielten hier die Mitarbeiter einer polnischen Staatsfarm Einzug. Bereits in dieser Zeit setzte der Zerfall ein, der sich weiter beschleunigte, als das Schloss in den 1990'er Jahren neue private Besitzer bekam. Mit jedem Besitzerwechsel wiederholten sich die Versprechungen zum Erhalt, passiert ist ausser Wiederverkäufen jedoch nichts. Heute gibt es nun massive Risse in den Aussenwänden, die Etagen sind morsch und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Palast von Narok zusammenbrechen wird.
Nachtrag 2016:
Der Palast wurde beginnend im Jahr 2013 saniert und erstrahlt wieder in altem Glanz, siehe Fotos in der Linkliste.
historische Bilder
Palace Slaska - Narok im Winter 2009
Eksploratorzy: Fotos der Sanierung von 2014
Aussehen im April 2016
Smoke moves slowly around the trees, shimmering rays of light are playing between them. A little bit further away the clouds wafting around the small country-palace - until the wind blows them away and the October sun lightens the chateau.
This looks a bit oriental with its fanciful battlements and moorish arches.
But as much the outside looks so tempting, the inside is the purest disappointment. The interior shows not much more than bare brickwork. There is a lack of almost all, the ceilings are destroyed.
Apparently the castle turned into an object of speculation with changing owners. Since the nineties it's no longer used, is vacant and decays rapidly.
In Norok - today Narok - the family of Countess Eleonora von Luisa Beess built the original first chateau in 1752, which had changing owners over the years. Like today one is almost inclined to say. During the middle of the 19th century the owner underwent an economic decline and sold it 1858 to Friedrich von Wichelhaus. This one initiated a complete renovation for 10 years, which was in fact the building of a new chateau in the oriental historicism style.
In the 30ies the town was renamed into 'Wolfsgrund' and the palace was restored again. After the war ended in 1945, the palace became a headquarter of the Red Army, later the employees of a Polish state farm resided her. Even at this time the decay started and accelerated further when the castle got new private owners in the nineties.
With each change of ownership the promises to maintain were repeated, but with the exception of further resales nothing happened. Today we can see massive cracks in the outer walls, the floors are rotten and it's only a matter of time until the palace of Narok will collapse.