Der rauschende Applaus der 2200 Zuschauer ist längst verklungen, das war vor Jahren. Inzwischen rauscht höchstens noch der Wind in Wald und Buschwerk, die das Theater umgeben.
Es nieselt. Die zerbrochenen Reste einiger Holzbänke lassen hier und da die Schritte eine andere Richtung einschlagen. Ereignislosigkeit bestimmt den Aufenthalt im Halbrund der Tribüne. Von jenseits der Mauer und Bäume dringt kaum ein Geräusch bis zum Zuschauerraum. Man steht unter freiem Himmel und befindet sich trotzdem in einem akustisch abgeschlossenen Raum.
Einmal auf einer Bühne stehen - hier kann es wahr werden. Die Solovorstellung ist machbar - und keiner sieht zu ... Applaus!
In den 50'er Jahren geplant, wurde das Freiluft-Theater 1961/62 eröffnet. Es war Bestandteil einer größeren Freizeitanlage, die Tennisplätze, Reitstall, Schule, Schwimmbad und Kirche umfaßte. Die Anlage war ein Ableger des bischöflichen Colleges von Weert und war als eine Art Begegnungsstätte für die Jugend konzipiert.
Finanziell an das Internat gekoppelt, wurde genau dies zum Verhängnis des Theaters. Die Schule mußte im Laufe der 60'er Jahre geschlossen werden, damit wurde auch dem Freiluft-Theater die finanzielle Grundlage entzogen und es schloß 1972 ebenfalls seine Pforten.
Zu einem Drittel unter Bodenniveau eingegraben und an einen Hang gebaut, ist es von aussen kaum sichtbar. Regiekanzel / Projektorraum und das Gebäude für Garderoben und Lager sind heute komplett leer. Ein Gutachten über die mangelnden Nutzungsmöglichkeiten hatte inzwischen den Weg zum Abriß vorbereitet, jedoch wurde das Freiluft-Theater inzwischen unter Denkmalschutz gestellt.
Nachtrag 2018:
Es kommt Bewegung in die Lage vor Ort! 2012 rückte das Freiluft-Theater in den Fokus der Öffentlichkeit, als anläßlich des jährlichen Tags des Denkmals Renovierungsarbeiten statt fanden. Der wilde Bewuchs wurde von der Tribüne entfernt und einige Bänke installiert. In der so aufgehübschten Anlage wurde vor dem geneigten Publikum eine Musikveranstaltung des lokalen Männerchors präsentiert.
Seitdem ist einiges geschehen. Nachdem die starke Fraktionierung der Grundstücke über Jahre hinweg den Ausbau blockiert hat, wurden nun die Besitzverhältnisse durch eine Tauschaktion geändert. Durch den dadurch erfolgten Besitzerwechsel und die Bewilligung von Fördergeldern kommt nun eine Sanierung und die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in greifbare Nähe. 2019 soll es dann soweit sein, dass die Bürger von Weert ihre kulturelle Anlaufstelle zurück bekommen.
Stichting behoud de Lichtenberg
Lichtenberg in juli 2019 opgeknapt en klaar voor gebruik
Projektbeschreibung der Gemeinde Weert
Projekt bei Her Bestemming
Modernistisch juweel De Lichtenberg herontdekt (2003)
22 juni 1963: In de open lucht
Monumentnummer: 531192
Since a long time the wild applause of 2200 spectators is gone. Now the only noise is the wind in trees and scrub, which surrounds the theatre.
It drizzles. The broken remains of some wooden benches are left here and there, leading my steps into other directions. Uneventfulness determines the time spending in the circle of the grandstand. No loud noises permeates trees and wall from the outside. You're standing here under the open sky and have the acoustics of a closed room.
Once in a lifetime being on a stage - this may become true here. The solo performance is feasible - and nobody looks at ... applause!
Planned during the 50'ies, the theatre opened 1961/62. It was part of a larger leisure complex which included tennis courts, riding stables, school, swimming pool and church. The facility was part of the Episcopal Colleges of Weert, and was designed as a meeting place for the youth. Financially combined with the school, this relationship was the fate of the theatre. The school had to close during the 60'ies, and so the theatre lost its basis of existence and also closed its gates.
Built to a slope and with the lowest third below the level of the ground, it is barely visible from the outside. Control room / projector pulpit and the building for dressing rooms and storage are completely empty now. Although a review paved the way for demolition because of the lack of fields of application, in the meantime the theatre has become the state of a historical monument.