Mitten im Harz in abgeschiedener Lage, umgeben von einem reichen Baumbestand, liegt die alte Johanniter-Lungenheilstätte. Keine Durchfahrtsstraße führt vorbei und so kommt heute wohl nur noch derjenige vorbei, der gezielt nach den verfallenden Gebäuden sucht. Nahelegend, dass dies in der Vergangenheit einmal anders war.
1899 wurde durch den Johanniterorden der Bau einer neuen Lungenheilstätte beschlossen. Der Standort im Harz empfahl sich wegen seiner guten klimatischen Bedingungen. Die Bodenbeschaffenheit machte aber umfangreichere Arbeiten notwendig als ursprünglich gedacht. Als Baumaterial wurde Granit gewählt, was das Hauptgebäude bis zum heutigen Tag sehr solide macht.
Als die Lungenheilstätte 1902 eingeweiht wurde, bestand sie aus zwei gleichartigen Außengebäuden, die über Verbindungsbauten mit einem Zentralbau gekoppelt waren. Der Zentralbau enthielt im Obergeschoss eine Kapelle, die später einmal zu einem Kinosaal transformiert wurde und im Frühjahr 2007 einer Brandstiftung zum Opfer fiel.
1927 erhielt das "Sanatorium für Leichtlungenkranke" an seiner Westseite einen neuen Trakt mit OP-Sälen, wodurch es zu einem vollwertigen Lungenkrankenhaus wurde.Weitere Ausbauten erfolgten bis 1938. Die Lungenklinik erhielt ihren Betrieb aufrecht bis zum November 1967 - dann kam die plotzliche Anweisung zur kurzfristigen Schließung zum Jahresende. Im Folgejahr zog dann die NVA ein und wandelte die Klinik zu einem Kurhaus für NVA- und Grenztruppen-Angehörige um. Wegen der Grenznähe wurde das Gelände mit einem Sicherheitszaun umgeben.
Nach der Wende kam es zu einer Rückübertragung an den Johanniter-Orden, der jedoch nicht die finanziellen Mittel zu einer Modernisierung und Wiederinbetriebnahme hatte. Im Jahr 2000 kam es zu einem Verkauf an eine Investorengruppe, die jedoch keinerlei Aktivitäten entfaltete. 2006 übernahm ein niederländischer Investor und taufte die Klinik "Schloss Ochsenberg".
Seit 2012 steht das Gebäude als angebliches Landgut für 1,5 Mio. EUR wieder zum Verkauf.

Wikipedia
Dissertation "Die preußischen Lungenheilstätten 1863 -1934" von A.Jüttemann, S.156 und 380
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