Wie das so ist mit kleinen Dörfern - schon beim passieren der Hauptstraße fällt ein auswärtiges Nummernschild auf. Die Bedenken waren aber unbegründet. Mit ein wenig zeitlichem Abstand war die sich noch in Gebrauch befindliche Zufahrt rasch gefunden und ermöglichte nach einem kurzen Spaziergang den Besuch des früheren Gutshofes. Der Bausubstanz war allerdings nicht mehr so richtig zu trauen. Das undichte Dach hatte überall dem Wasser ungehinderten Zugang zum Gebälk gewährt und Fäulnissvorgänge ermöglicht. Mit der Folge von mal kleinen oder auch schon mal großen Löchern in Decke und Boden. Die frühere Inneneinrichtung ist wohl schon lange verschwunden, Vandalismus war zu sehen, aber wenigstens gibt es keine ätzenden Grafities. Dafür aber noch alte kindgerechte Wandmalereien und Zeichnungen.
Die heitere Stimmung der Zeichnungen wird durch Berichte früherer Schüler bestätigt. Im Internet hat man sich zusammen gefunden und die Berichte über eine nun vergangene heitere und schöne Zeit lösen einander ab.
Im benachbarten Chateau und in den Gebäuden des Gutshofes nahm 1951 eine von einem Verein betriebene Schule ihren Betrieb auf. Diese Schule war als Internat für unterprivilegierte Kinder - vornehmlich aus dem Raum Brüssel - gedacht. Der Gutshof wurde allerdings erst etwas später umgebaut und beherbergte vornehmlich die kleineren Kinder. Ende der 80er Jahre zog der Beteiber in die nächst größere Stadt und der Komplex wurde für zwei Jahre zu einem Wohn- und Freizeitzentrum. 1990 wurde alles an einen Bauträger verkauft. Inzwischen gehören die Anlagen einem Künstler aus Antwerpen, der hier ein Kulturzentrum errichten möchte.
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