Maison Hommel ging schon vor etlichen Jahren durch die Urbex-Szene. Es lag an diesem Tag auf dem Weg zu einer anderen Location und so wurde hier ein kurzer Zwischenstop eingelegt. Von vorneherein war klar, dass sich dieser Ort nicht mehr in dem Zustand befindet, der noch auf vielen älteren Bildern zu sehen ist. Und so war es auch - oder noch schlimmer.
Der natürliche Verfall ist das eine: das durch Feuchtigkeit geschwächte Gebäude stürzt in sich zusammen und ist nicht vollständig betretbar. Hinzu kommt die menschengemachte Verwahrlosung: geöffnete Schränke und Schubladen, auf dem Boden ausgeleerter Inhalt, zertreten, zerwühlt, missachtet.
Dinge befinden sich an anderen Plätzen - der alte Hut aus dem Schlafzimmer war früher einmal im Musikzimmer, der Sessel in der Scheune stand sicher auch woanders. Dies ist schon lange kein originaler Ort mehr, auch kein privater. Vieles, was einmal privat war, wurde schon dutzende Male im Internet gezeigt.
Das kleine bäuerliche Anwesen besitzt keinerlei architektonischen Wert, es ist heute nur noch eine Ansammlung vermodernden Mülls. Ausnahmsweise würde ich hier dem Ort wünschen, dass er bald abgerissen wird damit dort Ruhe einkehrt.
Fotos aus 2011 von Daniel Schmitt
englischer Text