Im Dezember 2012 ist von der altehrwürdigen Papierfabrik nur noch eine leere Hülle übrig geblieben. Die Produktionshallen sind vollständig entkernt, in den Verwaltungsräumen hat sich der Mob ausgetobt. Schränke wurden umgestürzt und zertreten, überall verstreut liegen noch Akten herum. In einem Teil der Gebäude hat es inzwischen gebrannt, aber offenbar konnte das Schlimmste verhindert werden, die unter Denkmalschutz stehenden und aus den Jahren 1910/11 stammenden Gebäude machen noch einen robusten Eindruck
Etwa 90 Jahre lang wurde hier erfolgreich und mit moderner Technologie produziert. 2003 wurde die Hermes-Fabrik von einer Unternehmensgruppe übernommen, die sich bald darauf wieder von der Papierproduktion trennte. Offiziell waren es die hohen Energiekosten, die die Hermes zu Fall brachten. Aber bevor dies geschah, wurden die wertvollen Papiermaschinen verkauft. Die Gründe dafür werden Betriebsinterna bleiben, bieten aber Raum für Spekulationen. 2008 musste Insolvenz angemeldet werden.
Nachtrag 2017:
Die Hermes findet ihr regelmäßiges Erscheinen in der lokalen Presse. Zwei bei Unfällen schwerst verletzte Jugendliche, ein ermordetes Mädchen, unzählige Brandstiftungen - sie werfen ein massiv schlechtes Bild auf die der Verrottung preis gegebenen Gebäude. Die denkmalwürdigen Bereiche sind nicht mehr zu retten, die alte Fabrikanlage wartet nun auf den Abriss.
Fotos aus 2011 von Norbert Mispelbaum
Der beinahe tödliche Hype um die alte Papierfabrik Hermes (report-D, März 2016)
Alte Hermes Papierfabrik Düsseldorf muss abgerissen werden (NRZ, Oktober 2016)
Alte Papierfabrik im Hafen: Der Abriss verzögert sich (WZ, Januar 2017)
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