Es tropft, gluckst und gurgelt allerorten in den unterschiedlichsten Klangfarben bei meinem letzten Besuch. Zuvor war ein Starkregen nieder gegangen und hat seine Spuren in Form riesiger Pfützen hinterlassen. Spiegelungen ergeben reizvolle Motive für die Kamera. Ich bin froh über eine Ruine, die sich seit inzwischen 47 Jahren weitgehend selbst überlassen bleibt. Die Beton- und Ziegelkonstruktion ist massiv genug dem latenten Verfall zu trotzen - mit Ausnahme der schon löchrig gewordenen Ziegeldächer, die jedem Sturm und jedem Winter ihren Tribut zu entrichten haben. Vandalismus ist auch in Zeche Nr.10 gegenwärtig - aber da es inzwischen kaum mehr etwas zerstörbares gibt, beschränkt er sich auf die Graffittis, mit denen viele Wände übersät sind.
Die Minengesellschaft "Charbonnages du Gouffre" hat ihre Zechen praktischerweise durchnummeriert. Dies hier ist die 10. und letzte Mine, die im Jahr 1916 in Betrieb gegangen ist. Die erhaltenen Gebäude stammen allerdings aus dem Jahr 1934. Während der 1960'er Jahre reduzierte sich die Kohlenförderung auf etwa die halbe Jahresleistung gegenüber früheren Fördermengen. Am 31. März 1969 wurde die Förderung schließlich ganz eingestellt.
Zwischen 1979 und 1982 hatte sich ein Zoo auf dem Gelände einquartiert, danach folgte eine Firma für Fahrzeugverwertungen. Das Gelände ist nach wie vor stark kontaminiert und verhindert eine weiter gehende Nutzung.
Verschwundene Anlagenteile sind heute leichter durch Luftaufnahmen zu verorten, als es noch verbliebene Spuren auf dem Boden vermögen. Das östliche Schachtgebäude wurde irgendwann abgerissen, der Wasserturm erlitt das gleiche Schicksal zwischen meinen Besuchen. Eine Halle wird noch von einem benachbarten Industriebetrieb genutzt. Der ehemalige Verlauf der Werksbahn, mit der Abraum zu Halde "Le terril du Gouffre" transportiert wurde, ist aus der Luft noch gut zu erkennen.
Le terril du Gouffre
The revisit happened after very strong rain, noises of dripping water at every corner, in every possible sound. It was like abstract music. The walls of the buildings are rock-solid, but some roofs are broken. A lot of walls show graffities, nearly every window is smashed. 10 years ago was still some glas inside the window, not outside on the floor.
This mine started operation in 1916, but the remaining buildings are from 1934. During the 1960'ies the production has been reduced and the mine closed its doors at end of March 1969. The building were used for some years by a zoo and later by a car-recycling company. The ground is contaminated, a possible re-use is not safe under these conditions. The watertower has been demolished and one hall is still in use by an industrial company.
Recent state: slow decay, empty, partly demolished (July 2016)