Am 23.Mai 1908 wurde von Antonio und Pietro Buzzi sowie Pietro Barbesino und Costantino Giorcelli das Zementwerk "S.n.c. Barbesino e C." gegründet. Seine Reste bestehen heute aus dem beeindruckenden Ofengebäude mit seitlichem Aufzug und zahlreichen Lagerhallen sowie einem Verwaltungsbau mit Büroräumen, Prüflabor und Wohnraum für den Direktor. Im Ofengebäude befinden sich zwei Dietzsch-Brennöfen, in denen hydraulischer Kalk gebrannt wurde. Dieser Kalk besitzt die Besonderheit auch unter Wasser auszuhärten.
1909 wurde die Produktion aufgenommen. Während des ersten Weltkriegs und den Folgejahren begann die Industrie zu straucheln, Barbesino hatte mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ende der 20er Jahre waren die Zementpreise gefallen, es wurden aber gleichzeitig neue staatliche Normen zur Qualitätssteigerung eingeführt und die Preise staatlich reguliert. Die dazu erforderliche Forschung war für kleine Unternehmen eine immense Hürde, da die Herstellungskosten gestiegen waren und die Gewinne einbrachen.
Barbesino reagierte mit der Eröffnung eines neuen Steinbruchs nördlich von Coniolo und einer Seilbahn zur Verladestation am Fluß. Zudem wurde 1926 eine Schmalspurbahn zwischen Po und Steinmühle angelegt. Eine Kostensenkung wurde dadurch nicht erzielt, 1927 wurden die Steinbrüche und die Fabrikanlage an die Unione Italiana Cementi verkauft. Öfen und andere Anlagen wurden deaktiviert und dienten fortan als Lager. Barbesino konzentrierte sich auf den Kiestransport über den Po. 1933 wurde die Firma dann komplett an die Unione Italiana Cementi übertragen und hörte offiziell auf zu existieren. 1980 deklarierte man offiziell die Nutzung als Rohstoff-Lager und Fahrzeug-Stellplatz für das benachbarte Werk am Bahnhof.
Status: Industriedenkmal
Marne, cave, cementifici nel Monferrato casalese (PDF, ab S.43)
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