Nachdem ich schon zu oft zu spät gekommen bin, war es hier genau anders herum. Das Kalkwerk auf der Südseite der Rheinkalk-Grube Hahnenfurth zeigte bereits Spuren eines teilweisen Abrisses, war andererseits aber noch in Betrieb. Also keine Chance sich dem Objekt mit der Kamera weiter zu nähern. Vier Jahre später erfolgte die Stilllegung, vier weitere Jahre später war der Abriss dann vollendet. Der Grund dazu lag in der Ausweitung der Grube in südlicher Richtung. Ähnlich wie beim Braunkohlentagebau fressen sich im Raum zwischen Wülfrath und Wuppertal die großen Kalksteinbrüche durch die Gegend - zwar deutlich langsamer, aber ebenfalls mit landschaftswandelndem Charakter. Und hin und wieder muss dann auch einmal eine Ansiedlung weichen - so wie es dem alten Kern von Dornap geschehen ist. Bereits in den 1990er Jahren wurde eine Süderweiterung des Tagebaus beschlossen und eine Bundesstraße auf die nördliche Seite der Grube verlegt. Danach traf es dann auch die eigene Werksanlage. Seine Funktion hat nun das Werk Flandersbach übernommen - das größte Kalkwerk Europas in der Nähe von Wülfrath.
Morse Urbex - Begehung 2011 mit Innenaufnahmen