Die Kompressorenhalle ist das letzte Überbleibsel der belgischen Zeche Parent, benannt nach ihrem Gründer Pierre-Joseph Parent. Bereits 1844 wurden die ersten Schächte abgeteuft, im Laufe der 150-jährigen Firmengeschichte der später Société Anonyme des Charbonnages de Monceau-Fontaine benannten Gesellschaft kamen zahlreiche weitere hinzu. Schacht Nr.18 ("Le puits Parent ou n°18") wurde auch Schacht Providence genannt. Am 31.3.1978 wurde der Zechenbetrieb eingestellt und 1991 die Übertagebauten abgerissen.
Nur wenige Meter von diesem Schacht entfernt wurde seinerzeit die Kompressorenhalle gebaut. Die Verwendung elektrischer Geräte stellt Untertage wegen eines möglichen Funkenschlages immer ein Sicherheitsrisiko dar. Darum hat man schon früh Druckluft zum Betrieb von Grubenbahnen und Preßlufthämmern eingesetzt. Zudem muss eine Zeche über Ventilatoren mit Frischluft versorgt werden - auch dazu dienten die Kompressoren.
Heute warnt vor den Gebäuden ein Schild vor tödlichen Gefahren. Nicht ganz unberechtigt im Falle unvorsichtiger Besucher. Zahlreiche Bodengitter wurden in der Kompressorenhalle entfernt, darunter geht der Blick auf ein mit einer undefinierbaren Brühe geflutetes Untergeschoss, aus dem es im Notfall kein leichtes Entrinnen gäbe. In anderen Räumlichkeiten herrscht beißender Gestank nach Teer und Phenol und macht den Aufenthalt ziemlich unangenehm.
Le puits Parent ou n°18