Steinerne Löwen und eiserne Zaunspitzen bewachen auf altertümliche Weise dieses Anwesen, das eigentlich einen Schutz ganz anderer Art benötigt. Die Vorboten kommender Ereignisse stecken bereits draussen im Boden: Meßpunkte und Markierungen, die schon jetzt die Abmessungen eines Neubaus zeigen. Ob dieser auch den alten Steinlöwen einen neuen Platz bieten wird? Wohl kaum ...
Farbige Deckengemälde, Säulen, hängende Gärten und Durchgänge in künstlichen Grotten gehören nicht mehr zum Repertoire moderner Architekten und Bauherren. Und wenn Geld mehr Status verspricht als das Verständnis für die Kultur vergangener Generationen ist der Weg geebnet für neue Bausünden. Das Tessin war und ist Tummelplatz der Reichen - aber der ortsansässige Widerstand gegen traditionslose Bauvorhaben regt sich auch hier. Seine Chancen? Ich kann sie nicht beurteilen, aber gemessen am Lauf der Dinge und der inzwischen beobachteten Parallelfälle muß man ihm und dem Schweizer Heimatschutz sehr, sehr viel Glück wünschen.
Die Villa Branca war zugleich Residenz und Weingut, fertig gestellt im Jahr 1912 und in den 1920'er Jahren um einen Anbau des Architekten Americo Marazzi ergänzt.
Im Erdgeschoß beherbergte das an den Hang gebaute Weingut den Weinkeller, Lagerräume und Büros. Die beiden oberen Etagen wurden für Wohn- und Repräsentationszwecke verwendet. Seit dem Tod von Adele Branca im Jahr 1981 steht das Gebäude nun leer. Es unterliegt nicht dem Denkmalschutz und soll in Kürze abgerissen werden. Dann wird vermutlich nur noch das Etikett auf Flaschen des Weins "Riflessi d'Epoca" an diese eindrucksvolle Villa erinnern.
Weiterführende Links:
Villa Branca weicht Überbauung
Das grosse Villensterben (Bernhard Furrer, NZZ)
Stadt im Abbruchwahn (Bernhard Furrer, NZZ)
Lions made of stone and the peaks of an iron fence protect this property in an old fashioned way. A property, which needs actually a very different kind of protection. The forerunners of future events already stuck outside in the ground: measuring points and markings, which show the size of a new house. Whether this new one will offer a place for the old stone lions? Hardly ...
Colored ceiling paintings, columns, hanging gardens and passageways in artificial caves are no longer part of the repertoire of modern architects and entrepreneurs. And if money guarantees more reputation than the understanding of the culture of past generations, the way is smoothed for new architectural sins. The Ticino was and is playground for the rich - but the local resistance against tradition-lacking construction projects starts here too. The chances? I can't rate them, but measured by the course of events in the meanwhile observed parallel cases we must wish him and the Swiss "Heimatschutz" very, very good luck.
The villa Branca was residence and winery at the same time, completed in 1912 and got added an annex of architect Americo Marazzin during the 1920'ies years. On the ground floor were the wine cellar, storage rooms and offices. The upper two floors were for residential and representation purposes. Since the death of Adele Branca in 1981 the building is abandoned. It is not a subject of the monument protection and will be demolished soon. Then, probably only the label on bottles of the wine "Riflessi d'Epoca" will remembering this impressive villa.