Wie fotografiere ich bloß eine Straße? Vor allem wenn diese nicht idealtypisch in einer schönen Landschaft liegt, sondern lediglich dadurch ihre Bedeutung bekommen hat, dass sie halt eben nicht mehr als Straße benutzt wird? Gänseblümchen oder andere Pflanzen die aus Ritzen der Sonne entgegen wachsen? Breite Risse und Löcher die den Verfall illustrieren? Alles Fehlanzeige. Zu gut ist dieses Autobahnteilstück erhalten, um es nun verfallstypisch abzulichten. Ein Gutachten attestiert ihm zwar strukturelle Schwächen - zu sehen ist davon für einen Nicht-Fachmann aber nichts. Zumindest nicht von oben ...
Gebaut wurde das Heerdter Dreieck Ende der 50er Jahre als Übergang der von Holland aus kommenden A52 und B7 zum Düsseldorfer Stadtgebiet. Es war und ist eines der Haupteinfallstore für den aus Nordwesten einströmenden Berufsverkehr und damit starken Belastungen ausgesetzt. Bereits 1976 musste ein Teilstück mit Hilfsstützen vor einem möglichen Einsturz bewahrt werden - zu forsch hatte man in den Nachkriegsjahren den Brückenbau betrieben und der Statik von Spannbeton vertraut.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann das Teilstück des Heerdter Dreiecks für den Verkehr gesperrt wurde. So oft bin ich dort nicht lang gefahren, als dass es mir besonders aufgefallen wäre. Irgendwann hörte ich davon, dass die Geocacher-Szene dafür den Namen "tote Tangente" geprägt hatte. Nachdem mein damaliger Arbeitgeber an dieser Stelle einen Neubau errichten wollte, war es naheliegend einmal vorbei zu gehen und zu schauen, was es damit auf sich hatte. Zusammen mit dem Areal der Brauerei Gatzweiler schuf diese Fläche die Grundlage für die Errichtung des neuen Vodafone-Campus samt Parkhaus in Düsseldorf-Heerdt.
historische Luftbildaufnahme des Heerdter Dreiecks
Tote Tangente bei Opencaching
Heerdter Dreieck - Karten bei Autobahnkreuze Online
Kommt eine Brücke geflogen
englischer Text