Je kleiner die Straßen, desto näher das Ziel. Diese alte Regel trifft auch hier zu. Nach dem Asphalt kommt der Schotter, der Matsch und die Schlaglöcher. Normale PKW sollten hier besser nicht lang fahren. An einer Gabelung ist dann aber Schluß - rechts versperrt ein Schlagbaum die Weiterfahrt und links hat sich ein kleines Bächlein entschlossen dem Weg zu folgen. Mit stabilem Schuhwerk (oder nach Regentagen besser noch Gummistiefeln) geht es noch ein Stückchen zu Fuß weiter. Dann ist die kleine Ruine gut zu sehen.
Fast möchte man meinen, es hier mit den Überresten einer mittelalterlichen Burg zu tun zu haben. Aber dem ist nicht so. Das romantisierende Gemäuer ist eine künstliche gotische Ruine, die inzwischen selbst zu einer realen Ruine geworden ist. Die Ruine einer Ruine? Ja, aber das tut ihrer romantischen Ausstrahlung keinen Abbruch, eher im Gegenteil. Errichtet wurde sie zu Beginn des 19.Jahrhunderts vom letzten Baron, der im naheliegenden Chateau residierte. Mehr als einen Raum gibt es nicht. Aber der sollte gereicht haben, um sich hier nach einem Spaziergang zu entspannen und vom Balkon den Blick über den See zum eigenen herrschaftlichen Schloß schweifen zu lassen. Adel verpflichtet nun einmal.