Verstreut voneinander liegen hier die Reste einer Kasernenanlage, in der einmal 25.000 Soldaten einer sowjetischen Panzerarmee stationiert waren. In den besten Lagen am See waren die Offiziere in Villen aus den 20er und 30er Jahren untergebracht, für die Mannschaften durften es deutlich einfachere Plattenbauten sein. Aber das sollte nicht weiter verwundern, der umgekehrte Fall dürfte wohl mehr als selten vorkommen ...
Nähert man sich heute einem schönen Altbau, der einmal als Kommandantur des Generalstabes gedient hat, wird man von einem verwitterten Lenin begrüßt. Sein moosiges Gesicht blickt scheinbar etwas irritiert über den See nach Norden - jedenfalls nicht dorthin, wohin seine Genossen 1994 abgezogen sind und ihn zurückgelassen haben. Zwar ist das Hauptportal verriegelt - aber jemand hat wohl vergessen auch den Fluchttunnel abzusperren, über den die Offiziere das Gebäude rückseitig verlassen konnten.
Etwa gut einen Kilometer entfernt finden sich weitere Reste: ein abgewracktes Kino, Küchen- und Wirtschaftsgebäude, Speichertanks und eine Säulenallee, deren Dach verschwunden ist und die als Halle früher zu einem technischen Bereich gehörte.
Nachdem das gesamte Territorium 48 Jahre lang Sperrgebiet und für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich war, wurden inzwischen die meisten der Villen saniert und sind wieder privat bewohnt. Nach 100 Jahren ist damit eine der attraktivsten Siedlungen wieder auferstanden aus Ruinen.
englischer Text