Sie nennen sich "Die geächteten Bogenschützen" und man stellt sich die Frage, was sie wohl verbrochen haben um diesen Namen zu rechtfertigen. Sind sie so ehrlos? Gewalttätig? Verkommen? Nichts von alledem. Stattdessen ist es eine bunt gemischte, familiäre und freundliche Truppe vom Niederrhein, die sich dem mittelalterlichen Bogenschießen verschrieben hat und auch schwerer Gerüsteten einen Platz in ihren Reihen bietet.
Wenn in Graefenthal / Asperden bei Goch zweimal im Jahr die Belagerung des dortigen früheren Klosters dargestellt wird, stehen sie für gewöhnlich in der zweiten Reihe. Bei Ihnen klirrt und scheppert nicht Schwert auf Rüstung, es hallen keine donnernden Kanonenschüsse und so lenkt sich der Blick der Zuschauer leicht auf andere Protagonisten. Doch waren die Bogenschützen die leichte Artillerie des Mittelalters und in ihrer Wirkung von erheblicher Macht. So mächtig, dass trotz stumpfer Pfeilspitzen auf Veranstaltungen der Gegenwart nur extra kurz geschossen wird - zu groß die Gefahr, dass sonst ein verirrter Pfeil für Unheil sorgt. Training ist daher alles.
Und das erfordert Kraft. Wer es einmal selber probieren möchte: die
Proscripti Sagittarii bieten eine eigene Bogen-Schießbahn, wo sich Interessierte einmal mit Pfeil und Bogen versuchen können. Und es sei gesagt: es sieht leichter aus als es ist. Anzutreffen sind sie über das Jahr verteilt bei verschiedenen Märkten in unterschiedlicher Besetzung. Mal mit, mal ohne Bogenbahn.
Zielen und Treffen - das Motto gilt für Bogenschützen und Fotografen in wohl gleichem Maße. Und so haben wir uns hier und da schon mal getroffen. Natürlich nur im übergeordneten Sinn, niemandes Seele wurde gefangen und niemand kam durch einen Pfeil zu Schaden.
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