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Proscripti Sagittarii

"Die geächteten Bogenschützen"
Sie nennen sich "Die geächteten Bogenschützen" und man stellt sich die Frage, was sie wohl verbrochen haben um diesen Namen zu rechtfertigen. Sind sie so ehrlos? Gewalttätig? Verkommen? Nichts von alledem. Stattdessen ist es eine bunt gemischte, familiäre und freundliche Truppe vom Niederrhein, die sich dem mittelalterlichen Bogenschießen verschrieben hat und auch schwerer Gerüsteten einen Platz in ihren Reihen bietet.
Wenn in Graefenthal / Asperden bei Goch zweimal im Jahr die Belagerung des dortigen früheren Klosters dargestellt wird, stehen sie für gewöhnlich in der zweiten Reihe. Bei Ihnen klirrt und scheppert nicht Schwert auf Rüstung, es hallen keine donnernden Kanonenschüsse und so lenkt sich der Blick der Zuschauer leicht auf andere Protagonisten. Doch waren die Bogenschützen die leichte Artillerie des Mittelalters und in ihrer Wirkung von erheblicher Macht. So mächtig, dass trotz stumpfer Pfeilspitzen auf Veranstaltungen der Gegenwart nur extra kurz geschossen wird - zu groß die Gefahr, dass sonst ein verirrter Pfeil für Unheil sorgt. Training ist daher alles.
Und das erfordert Kraft. Wer es einmal selber probieren möchte: die Proscripti Sagittarii bieten eine eigene Bogen-Schießbahn, wo sich Interessierte einmal mit Pfeil und Bogen versuchen können. Und es sei gesagt: es sieht leichter aus als es ist. Anzutreffen sind sie über das Jahr verteilt bei verschiedenen Märkten in unterschiedlicher Besetzung. Mal mit, mal ohne Bogenbahn.
Zielen und Treffen - das Motto gilt für Bogenschützen und Fotografen in wohl gleichem Maße. Und so haben wir uns hier und da schon mal getroffen. Natürlich nur im übergeordneten Sinn, niemandes Seele wurde gefangen und niemand kam durch einen Pfeil zu Schaden.

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Der Weg zum Licht


Das Wetter kann es einem schon mal schwierig machen. Die Idee für eine Fotosession bei Sonnenuntergang schwirrte bereits seit einem knappen Jahr herum. Immer kam etwas dazwischen, sehr häufig war es der Regen. Und dann ging alles sehr rasch. Eine Textnachricht, ein Rückruf - und bereits 48 Stunden später traf man sich unweit der Gestade des Niederrheins. Eile war das Gebot der Stunde, die Sonne macht bei ihrem abendlichen Untergang nun mal kein Päuschen. Und wenn dann noch ein trödelnder Hund den Marsch der Bogenschützen und ihrer Familien aufhält, wird jede Minute umso kostbarer.
Die Geschichte dahinter? Die mag sich ein jeder selbst ausdenken. Sind es Vertriebene, die hier durch die Heide marschieren oder sah so ein Familienausflug vor Hunderten von Jahren aus? Egal, wir haben es am Ende geschafft und uns endlich im Abendlicht getroffen.



Etwas im Abseits des Marktgeschehens


Das Gewusel eines Mittelaltermarktes folgt in der Regel einem Stundenplan, der den Darstellenden nur bedingten Freiraum lässt. Kostbar sind daher die Minuten im Abseits des Geschehens. Und genau diese haben wir genutzt. Erst zaghaft nur ein paar Minuten, dann später deutlich mehr. Und den Höhepunkt bildete wohl das abendliche Schießen mit Brandpfeilen in Graefenthal, bei dem der Mensch hinter der Kamera leider den Abschussort übersah. Kann halt nicht jeder bei Dunkelheit präzise zielen. Mea culpa.


Letzte Änderung: 26.11.2024 - 09:56
Quelle: www.lipinski.de/portfolio/proscripti/
Abgerufen: 14.12.2024 - 19:35 Uhr
Dateiversion vom: 26.11.2024 - 09:56Uhr
Autor: Klaus Lipinski, Düsseldorf
Email: info(at)lipinski.de
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