Ein unscheinbares Gebäude entlang einer Durchgangsstraße beherbergt die ehemalige Fabrik, deren Produkte wohl schon jeder einmal in der Hand gehalten hat. Die "H.Laakmann Kommanditgesellschaft Kartonfabrik Langenberg" - so der offizielle Name - fertigte einst den Karton, aus dem Eisenbahnfahrkarten für die unterschiedlichsten europäischen Eisenbahngesellschaften gestanzt wurden. Was von der Straße aus gesehen als ein einstöckiges Haus erscheint, entpuppt sich von der Rückseite als ein mehrgeschossiges Gebäude, dass direkt an den steilen Hang gebaut wurde. Begrenzt durch die Straße auf der einen Seite und den Deilbach und die Eisenbahngleise auf der anderen Seite, wurde das Gelände sehr kompakt bebaut.
Entstanden ist die Kartonfabrik aus einer Walkmühle für Tuchwaren, die 1848 von Heinrich Laakmann zu einer Papiermühle umgebaut wurde. Nach 147 Jahren wurde die Produktion im Jahr 1995 eingestellt, seitdem herrscht der Konkursverwalter über das Gelände. Das Produktionsende wird sicher nicht nur bedauert. Berichtet wird über eine Umweltbelastung des Deilbaches zur Zeit der Produktion, sowie über das vermehrte Auftreten von Leukämie in Wohngebieten, die der Fahne des Schornsteins ausgesetzt waren.
9 Jahre nach der Schliessung ist von den Maschinen und der Einrichtung der Fabrik nichts mehr zu sehen. Die Büros sind leer, Farbe blättert von den Wänden, der Schimmelpilz hat sich in den Mauern festgesetzt. Teilweise hat auch schon der Abriß begonnen. Genutzt wird das Areal als Baustofflager und von Sprayern, die viele Wände im Inneren "verziert" haben.
Nachtrag 2017:
14 Jahre nach der Veröffentlichung meiner Laakmann-Fotos ist im Netz kaum noch etwas an Informationen zu dieser Firma zu finden. So wie die Gebäude inzwischen verschwunden sind, scheint auch das digitale Vergessen die Firma verschluckt zu haben. In einem Dokument des LVR finde ich noch ein paar Daten. Demnach war Laakmann eine der größten Pappenfabriken im Bergischen Land, in den 30er Jahren wurden von 100-150 Mitarbeitern bis zu 50t/Tag hergestellt. Andere Pappenfabriken schafften zum Vergleich 1-20t/Tag.
WAZ-Artikel: "Laakmänner" sind sie geblieben
An insignificant building beside a main road is the place of a factory, whose products everyone has hold in ones hand before. Once the "H.Laakmann Kommanditgesellschaft Kartonfabrik Langenberg" - this was the official name - produced the unprinted tickets for several european railway companies. What seems to be an one-storied house from the street, is a multi-storied building from its backside, just build into the escarpment. The area contains some buildings, surrounded by street, railway and a small river.
The origin of this factory was a mill for woven fabric, which was transformed to a paper mill in 1848 by Heinrich Laakmann. After 147 years the production stopped in 1995.
Not all people felt sorry with that, some might have been lucky due to toxic substances in water and air, which could have been the reason for increased leukaemia in the town nearby the factory.
9 years after the closing nothing can be seen of machinery and equipment. The offices are empty, the color falls from the walls, which are infected by mould. Partly the deconstruction has started.