Grinsende Clowns und leicht debil wirkende Tierfiguren sind ständige Begleiter bei diesem Besuch. Eltern wissen, wie sich der Nachwuchs auf die Wohnungseinrichtung oder das Musikprogramm auswirkt. Doch dort ist das vorübergehend - die Jahre vergehen, der eigene Geschmack setzt sich irgendwann wieder durch. Aber hier war dieses spezielle Ambiente permanenter Teil des Arbeitsalltags und ein Entrinnen nicht möglich. Aber vermutlich hat das keine Rolle gespielt, galt das primäre Interesse doch den kleinen Patienten, die in einer der damals bestausgestatteten Kliniken behandelt wurden.
Die Kinderklinik wurde in anderen Räumlichkeiten in den 1920'er Jahren gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg war das Gebäude zerbombt und die Klinik in einem Behelfsquartier untergebracht. In den 50'er Jahren wurde ein Neubau an einer Stelle geplant, die eine möglichst geringe Schadstoffbelastung der Luft aufwies. Dort nahm 1958 die Klinik wieder ihren regulären Betrieb auf. Sie besaß ein Frühgeburtenzentrum, im Keller ein kleines Heilschwimmbad zur Behandlung gelähmter Kinder und ein Isoliergebäude für Infektionskrankheiten. Das Personal wohnte größtenteils gleich nebenan in klinikeigenen Häusern.
Nach der Jahrtausendwende fusionierte die Klinik mit einem anderen Krankenhaus, woraufhin an anderer Stelle ein Neubau für die Kinderklinik geschaffen wurde. Die nun leer stehenden Klinikgebäude wurden im Jahr 2007 geschlossen. 2008 wurden die Gebäude geräumt und das bewegliche Gut an andere Kliniken verkauft.
Pläne für die Nutzung des Geländes oder der Häuser gibt es, entschieden ist aber noch nichts ...
Nachtrag 2018:
2012 wurde die ehemalige Kinderklinik abgerissen. Das Gelände wurde für Wohnbebauung frei gegeben.
Tage der alten Kinderklinik sind gezählt
Waldquartier - Neubaugebiet an der ehemaligen Kinderklinik
Abbruch der Kinderklinik (Bauforum)
Gelsenkirchener Geschichten
Text