Sieht man die Fotos der Panzerwracks, könnte man sich dort vor Ort an einem aktuellen Kriegsschauplatz wähnen. Aber dem ist inmitten von Europa, in der Nähe des Dreiländerecks natürlich nicht so. Wir befinden uns hier auf einem ehemaligen Standortübungsplatz, der heute von Spaziergängern und Schäfern genutzt wird. Die herumliegenden Panzer sind ausgemusterte Exemplare der 50er und 60er Jahre und wurden nach ihrer Ausserdienststellung als Hartziele verwendet. Es ist also mitichten ein "Panzerfriedhof" wie immer mal wieder geschrieben wird.
Die Panzer sind praxisgerecht aufgestellt, einer befindet sich sogar in einer gegrabenen Stellung. Neben einem leichten KPz M41 Walker Bulldog stehen noch drei mittlere KPz M47 Patton auf dem Gelände. Hinzu kommen noch zwei Schützenpanzer HS30, von denen einer aber nur noch als rudimentäres Wrack vorhanden ist. Die BW hatte in ihren Anfangsjahren mit etwas angejahrten Kampfpanzer-Modellen begonnen, die ab 1956 dem Heer zugeführt wurden und gegen Ende der 60er Jahre ausgemustert wurden, bzw. noch temporär umgerüstet wurden. Das gewaltfreie Ende eines Panzerlebens besteht dann üblicherweise entweder aus Verschrottung, Verkauf, Museum oder Hartziel. Hier bei Münsterbusch haben die alten Metallkolosse immerhin einige Jahrzehnte überdauert, allerdings weit entfernt von einem tadellosen Erhaltungszustand. Aber dazu waren sie ja auch nicht gedacht, wenn sie als Beschußziel für kleinkalibrige Waffen gedient haben.
Während ich so zwischen den "Baggern" herumlief, musste ich an meine eigene Wehrdienstzeit bei der Panzerjägertruppe zurückdenken, die nun auch schon fast vier Jahrzehnte zurück liegt. Irgendwie erscheint mir heute vieles merkwürdig anachronistisch. Gut, dass wir jetzt in einem ungeteilten Europa leben und uns nicht mehr gegenseitig hochrüsten.
Hartziel.de
Kettenfahrzeuge der Bundeswehr
englischer Text