Schleicht man über das Firmengelände, kann man sich kaum vorstellen, dass dies einmal ein in seiner Branche führendes Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten war.
Seit 1991 ist der Betrieb nun eingestellt und in diesen knapp 20 Jahren herrschte meistens Stille auf dem Areal. Die grosse Halle wurde zeitweilig noch von Paintballern genutzt, aber auch das ist schon wieder Geschichte.
Überall holt sich jetzt die Natur alte Refugien zurück, es grünt und blüht allerorten. Die dunklen Höhlen zersplitterter Fenster und rostfleckige Metallkonstruktionen bilden einen herben Kontrast dazu. Dass dies kein Ort vollkommener Verlorenheit und Einsamkeit ist, signalisieren die zahlreichen bunt besprühten Flächen. Und so ist - besser war - die alte Fabrikanlage Tummelplatz für Sprayer, Geocacher und Fotografen. Inzwischen wurde die Anlage gründlich abgesichert, die Polizei greift bei Betreten konsequent durch.
Nachtrag 2020:
Das, was nun an aktuellen Fotos im Internet zu sehen ist, hat nur noch entfernte Ähnlichkeit mit dem, was dort 2010 vorzufinden war. Das gesamte Areal wurde überarbeitet und in Wohn- und Gewerbeflächen konvertiert. Immerhin bleibt so die Erinnerung an diesen tradierten Industriestandort und seinen einzigartigen Betreiber auch vor Ort in baulicher Form erhalten. Und wenn es teilweise nur noch Fassadenteile sind, die überlebt haben. Aber was wäre die Alternative gewesen? Etwa weiterer Verfall?
Die Bleichert-Werke in Leipzig-Gohlis verfügen über eine beeindruckende Historie, die den Rahmen dieser Webseite sprengen würde. Verwiesen sei daher auf den unten aufgeführten Wikipedia-Artikel.
Bleichert & Co.
Wikipedia
Leipziger Bleichertwerke – aus alt wird gerade neu (LVZ, März 2017)
Suchergebnis bei Deutsches Architekturforum
Der Baubeobachter (2016, Sachsen-Fernsehen)
englischer Text